Mobilfunkausbau in der Stadt Duisburg
Mobilfunkkoordination
Autonomes Fahren, AR/VR Anwendungen, Internet of Things (IoT), Gaming, Clouddienste, Smart Home und Smart City… Das Potenzial des aktuellen Mobilfunkstandards 5G ist sowohl für Bürgerinnen und Bürger, als auch für Unternehmen und Forschungseinrichtungen nahezu unbegrenzt.
Um jene Möglichkeiten nutzen zu können, ist der Ausbau des Mobilfunknetzes essenziell. Aus diesem Grund hat die Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Duisburg die Stelle der Mobilfunkkoordination eingerichtet, welche zu 100% durch das Land.NRW gefördert wird. Aufgabe ist die Planung, Optimierung und Entwicklung des Mobilfunknetzes zu überwachen und zu koordinieren. Dazu wird eng mit den Netzbetreibern und Tower Companies zusammen gearbeitet, um eine effiziente und qualitativ hochwertige Netzabdeckung in Duisburg zu gewährleisten.
Ziele sind u.a. Funklöcher zu schließen, den Ausbau des Mobilfunknetzes zu beschleunigen und den aktuellen Mobilfunkstandard 5G zu etablieren.
Gigabitstrategie der Bundesregierung
Die Gigabitstrategie der Bundesregierung (Öffnet in einem neuen Tab) hat das übergeordnete Ziel, Deutschland zu einem führenden Standort für digitale Infrastruktur und Technologien zu machen und die Grundlage für zukünftige Innovationen und wirtschaftliches Wachstum zu schaffen.
Ein zentraler Aspekt der Strategie ist die Förderung des Ausbaus des 5G-Netzes. Die Bundesregierung unterstützt den Aufbau von 5G-Infrastrukturen durch finanzielle Anreize und die Vergabe von Lizenzen. Zudem wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Mobilfunkanbietern angestrebt, um die Netzabdeckung zu verbessern. Regulatorische Maßnahmen sollen den Ausbau beschleunigen und Investitionen fördern.
Folgende Ziele wurden für den Mobilfunkausbau definiert:
- Im Jahr 2026 sollen drahtlose Sprach- und Datendienste ohne Unterbrechung funktionieren – also keine Funklöcher mehr beim Mobilfunk existieren.
- Im Jahr 2030 soll der neueste Mobilfunkstandard flächendeckend verfügbar sein.
Voraussetzung um diese Ziele erreichen zu können ist ein deutschlandweiter, flächendeckender Ausbau mit Glasfaserleitungen, welcher ebenfalls 2030 umgesetzt sein wird. Daher arbeiten Mobilfunkkoordination und Breitbandkoordination Hand in Hand.
Versorgung in Duisburg
Duisburg verfügt bereits über eine sehr gute Netzabdeckung. Die Versorgung im 2G und 4G Bereich liegt bei nahezu 100%. Trotzdem sind vereinzelt immer noch sogenannte "weiße Flecken" zu finden. Das sind Gebiete in denen weder eine 4G (LTE) noch 5G Versorgung gewährleistet ist. Diese gilt es zukünftig weiterhin zu eliminieren.
Der größere Aufholbedarf liegt jedoch im 5G Bereich. Legt man die Bereiche übereinander in denen mindestens einen Anbieter mit 5G (inkl. 5G DSS - eine Art Zwischenschritt zwischen 4G und 5G) sendet, erreichen wir eine vergleichsweise gute Netzabdeckung von 99,9%. Schaut man sich die Netze der Anbieter jedoch einzeln an, so fällt auf, dass vor allem beim echten 5G Bereich noch große Lücken geschlossen werden müssen (Stand April 2024).
Weitere Informationen (z.B. Kartenmaterial zur Netzabdeckung) liefert das Gigabitgrundbuch (Öffnet in einem neuen Tab).
Die folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt der Mobilfunk-Standorte (Quelle: EMF Karte (Öffnet in einem neuen Tab) der Bundesnetzagentur)
Mobilfunkvermessung mit Abfallsammelfahrzeugen
Digitales Pilotprojekt zur Messung des Mobilfunknetzes in Duisburg
Die Netzabdeckung in Duisburg ist ein wichtiges Thema, da sie sowohl die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Attraktivität der Stadt als Wirtschaftsstandort beeinflusst. Eine zuverlässige Netzabdeckung ermöglicht es, nahtlos zu kommunizieren und auf digitale Dienstleistungen zuzugreifen, was besonders in einer zunehmend digitalisierten Welt von großer Bedeutung ist. Derzeit gibt es in Duisburg spezifische Probleme in der Netzabdeckung, insbesondere in einigen Stadtteilen, wo die Signalstärke und -qualität nicht ausreichen. Ziel des Projektes ist es, diese Defizite zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg engagieren sich zusammen mit der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Duisburg, für die Verbesserung der Netzabdeckung in der Stadt. Dabei liegt der Fokus auf innovativen Lösungen. So wurde ein Abfallsammelfahrzeug der KWD (Kreislaufwirtschaft Duisburg GmbH) - einem Tochterunternehmen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg - mit einem Mobilfunk-Messsystem der Firma S.E.A. Datentechnik GmbH ausgestattet, um die Netzqualität in Duisburg umfassend zu messen. Das Fahrzeug fährt durch das gesamte Stadtgebiet und sammelt dabei sowohl Abfall als auch wichtige Daten über das Mobilfunknetz. Durch die Nutzung des Abfallsammelfahrzeugs, das ohnehin durch die Stadt fährt, werden zusätzlich Fahrten für die Messungen und damit verbundene Emissionen vermieden.
Das Mobilfunk-Messsystem erfasst und analysiert Mobilfunktechnologien von 2 G bis hin zu 5 G. Es erfasst dabei verschiedene Parameter wie Signalstärke, Signalqualität und genutzte Frequenzbänder. Diese Daten werden anschaulich in einer Kartenansicht dargestellt, um einen Überblick über die Netzabdeckung in den verschiedenen Stadtteilen zu erhalten.
Das im Juli gestartete Projekt läuft bis Ende 2024 und hat das Ziel, die Mobilfunkversorgung im Duisburger Stadtgebiet zu verbessern. Im Rahmen der Gigabitstrategie der Bundesregierung sollen bis 2026 drahtlose Sprach- und Datendienste ohne Unterbrechung verfügbar sein und bis 2030 soll der neueste Mobilfunkstandard (5G) flächendeckend zur Verfügung stehen.
Die aus dem Projekt gewonnenen Daten werden genutzt, um verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Netzqualität umzusetzen. Dazu gehört unter anderem die Priorisierung des Netzausbaus in Gebieten mit schlechter Abdeckung und die Vereinfachung der Planung neuer Standorte. Die Ergebnisse werden zudem mit den Funkturmgesellschaften und Netzanbietern geteilt, um gemeinschaftlich Defizite zu beseitigen und Potenziale zu erkennen.
„Die Entwicklung im 5 G-Bereich sind vielversprechend und es ist von großer Bedeutung, das wir gemeinsam das noch bestehenden Verbesserungspotenzial identifizieren und ausschöpfen. Durch unser aktives Engagement tragen wir maßgeblich zur Verbesserung des Mobilfunknetzes bei und sichern so eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur für Duisburg“, so Stadtdirektor Martin Murrack. Auch Dr. David Hoffmann, zuständig für den Bereich Urbane Innovationen bei den Wirtschaftsbetrieben, sieht Potenzial: „Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt, um Duisburg in eine digitale Zukunft zu führen und eine optimale Mobilfunkversorgung für alle zu gewährleisten. Der Einsatz eines Abfallsammelfahrzeuges stellt sicher, dass innerhalb weniger Monate Messergebnisse aus dem gesamten Stadtgebiet vorliegen, die gezielte Verbesserungen ermöglichen und die Lebensqualität und Attraktivität unserer Stadt steigern können.“
Tobias Nappenfeld, Mobilfunkkoordinator der Stadt Duisburg und Eleftherios Efthimiadis, Projektleiter bei den Wirtschaftsbetriebe Duisburg, betonen die gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren. Diese Kooperation ermöglicht es, schnell auf aktuelle Herausforderungen in der Netzabdeckung zu reagieren und gemeinsam effektive Lösungen zu entwickeln.
Dieses Projekt verdeutlicht das beidseitige Engagement, die Stadt digital zu rüsten und als Wirtschaftsstandort zu stärken. Es ist Teil der umfassenden Smart City Strategie Duisburgs, die zahlreiche Initiativen umfasst, um die Stadt zukunftssicher und lebenswert zu gestalten.
Mobilfunkmesswoche
Vom 18.05. - 25.05.2024 hat die zweite Mobilfunkmesswoche stattgefunden. Mitthilfe der Funkloch-App der Bundesnetzagentur konnten Bürgerinnen und Bürger Funklöcher aufspüren und helfen die Versorgungslage zu verbessern. Die Aktion war ein voller Erfolg (Öffnet in einem neuen Tab). Viele Messpunkte wurden generiert, so dass nun vor allem der 5G Ausbau voran getrieben werden kann.
Außerhalb der Messwoche kann die App weiterhin verwendet werden. Helfen Sie gerne auch während des restlichen Jahres mit!
Hier finden Sie Informationen zur ersten Mobilfunkmesswoche:
Mobilfunkmesswoche NRW: Duisburg ist echt vernetzt (Öffnet in einem neuen Tab)
Ergebnisse der Mobilfunkmesswoche 2023 (Öffnet in einem neuen Tab)
Gesundheit und Umwelt
Das Wort "Strahlung" wird in der Regel mit negativen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden, wie es z.B. bei radioaktiver Strahlung der Fall ist. Da liegt der Gedanke nahe, dass auch Mobilfunkstrahlung nicht gesund sein kann. Beschäftigt man sich allerdings eingehender mit dem Thema, wird einem schnell bewusst, dass es bislang keinen Grund zur Sorge gibt. Denn Mobilfunkstrahlung gehört zu den nicht ionisierenden Strahlungen. Sie hat - einfach gesagt - nicht genug Energie, um gefährlich werden zu können.
Zudem wurden für die Mobilfunkstrahlung deutschlandweit Grenzwerte eingeführt, welche die Netzanbieter einhalten müssen. Durch regelmäßige Untersuchungen (z.B. durch die Bundesnetzagentur) wird sichergestellt, dass jene auch eingehalten werden. Die Grenzwerte werden so gut wie immer um ein Vielfaches unterschritten.
Weitere Informationen liefert das Bundesamt für Strahlenschutz (Öffnet in einem neuen Tab).
Weiterführende Informationen
- Im Portal der Dialoginitiative Deutschland-spricht-über-5G (Öffnet in einem neuen Tab) finden Sie viele Informationen rund um das Thema Mobilfunk und 5G. Es wird u.a. über das aktuelle Geschehen, Datenschutz und Datensicherheit, Mobilfunktechnik, Innovationen der Zukunft und den Netzausbau berichtet.
- Informationen zur Aufstellung eines Sendemasten entnehmen Sie bitte der Produktseite "Antennen" (Öffnet in einem neuen Tab)
- Ein 5G Campusnetz ist ein spezialisiertes drahtloses Kommunikationssystem für Unternehmen, Universitäten und Industriestandorte. Es nutzt 5G-Technologie für hohe Geschwindigkeiten, geringe Latenz und Netzwerk-Slicing. Unternehmen schätzen seine Echtzeitkommunikation, Zusammenarbeitsmöglichkeiten und Sicherheit. Es steigert die Produktivität, ermöglicht IoT-Integration, fördert Innovation und unterstützt industrielle Prozesse. Das private Campusnetz bietet volle Kontrolle, Datenschutz und Effizienz im Vergleich zu öffentlichen Mobilfunknetzen.
Die technische Universität Dortmund stellt einen kostenlosen 5G-Campusnetzplaner (Öffnet in einem neuen Tab) zur Verfügung
Best Practise: das Projekt 5G.smart.Logport (Öffnet in einem neuen Tab) im Duisburger Hafen
- Hier finden Sie Informationen zum Breitbandausbau.