Vom Quartier in den Job: Duisburger Integrationsprojekt BIWAQ schafft Perspektiven für Menschen in Hochfeld und Marxloh
10. November 2025
Die alleinerziehende Syrerin mit drei Kindern, der 33-jährige Afghane und ein 52 Jahre alter Marokkaner – sie haben wie viele weitere Menschen aus Hochfeld und Marxloh trotz großer Herausforderungen beruflich Fuß gefasst in Duisburg. Gelungen ist ihnen das auch mit Hilfe des Projekts „BIWAQ Duisburg – bildet, begleitet, bewegt“. Das Förderprogramm unterstützt Menschen in benachteiligten Quartieren, die zum Beispiel langzeitarbeitslos sind oder einen Migrationshintergrund haben, und integriert sie in den Arbeitsmarkt. Duisburg gehört zu den bundesweit 47 Städten, die an der aktuellen BIWAQ-Förderrunde teilnehmen.
Seit Januar 2023 wurden vor Ort insgesamt 827 Menschen betreut. 670 Personen waren arbeitslos, 417 davon langzeitarbeitslos. 735 von ihnen haben einen Migrationshintergrund. „Gerade für die Stadtteile Marxloh und Hochfeld ist die hier geleistete Arbeit aus wirtschaftlicher und integrationspolitischer Sicht enorm wichtig“ sagt Michael Rüscher, Beigeordneter des Dezernats für Wirtschaft, Integration, Sicherheit und Ordnung, das für die Koordination des Projekts in Duisburg zuständig ist. Vor Ort umgesetzt wird das Programm durch die Einrichtungen Duisburger Werkkiste (Marxloh) und die Gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (Hochfeld). „Bundesweit gehören wir zu den drei Projekten mit den meisten Teilnehmenden und zählen mit einer Vermittlungsquote von durchschnittlich 25 Prozent zum oberen Drittel aller Projekte“ sagt Projektleiter Ercan Idik. Bisher haben 171 Personen eine Beschäftigung aufgenommen und 32 Teilnehmende eine berufliche Ausbildung begonnen. Weitere 222 Personen haben ihre Aussichten auf Beschäftigung signifikant erhöht.
Im Projekt erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine individuelle und kostenlose Beratung und je nach persönlichen Voraussetzungen werden sie in eine passgenaue Qualifizierung oder Weiterbildung vermittelt. „Wegen unseres langjährigen Engagements im Stadtteil auch im sozialen Bereich kommen die Menschen gerne zu uns“, sagt Lena Richter, Geschäftsführerin der Duisburger Werkkiste. Die Teilnehmenden werden bei der Stellensuche, bei der Erstellung von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben unterstützt und auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet. Dazu gehört auch das Erlernen des Umgangs mit digitalen Medien. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer betrieblichen Erprobung und der Einsatz in statteilbezogenen Baumaßnahmen. „Wir arbeiten für unsere Teilnehmenden eng mit Duisburger Betrieben zusammen. Gerade die aktuellen Arbeiten für die IGA in Hochfeld bieten hohes Potenzial für deren Arbeitsmarktintegration,“ berichtet Stephanie Schmiemann-Altenhoff, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung. Bei Bedarf werden die Teilnehmenden auch bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse aus dem Ausland unterstützt.
Beispielsweise konnte eine alleinstehende Ingenieurin aus der Ukraine zu Siemens oder ein 52 Jahre alter Mann aus Marokko zu den Wirtschaftsbetrieben in Vollzeit vermittelt werden. Eine 40-jährige Frau aus Syrien, alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, arbeitet jetzt in einer Kita. Ebenso in Vollzeit arbeitet jetzt ein 33-jähriger Afghane als Altenpflegehelfer.
Die Gesamtkoordination des BIWAQ-Projekts erfolgt über die Stabsstelle für Wirtschafts-, Europa- und Fördermittelangelegenheiten des Dezernats für Wirtschaft, Integration, Sicherheit und Ordnung. Eine enge Kooperation besteht mit dem JobCenter Duisburg und den Wirtschaftsbetrieben sowie den Stadtteilmanagements in Marxloh und Hochfeld.