Oberbürgermeister Sauerland fordert die SPD auf, in Sachen „Loveparade“ klare Position zu beziehen
Oberbürgermeister Adolf Sauerland hält die wiedersprüchlichen Äußerungen von führenden Köpfen der SPD auf kommunaler wie auf Landesebene zur Loveparade in Duisburg für unverantwortlich:
Freitag, 05. Februar 2010 | Stadt Duisburg - „Die SPD sollte sich hinsichtlich dieser Veranstaltung auf eine Linie festlegen. Die Verwaltung ist durch einen Ratsbeschluss aus dem Jahre 2007 beauftragt, dafür zu sorgen, dass die Loveparade in Duisburg durchgeführt wird. Dieser Beschluss ist nach wie vor gültig. Die Verwaltung hatte in der Ratssitzung am 25. Januar diesen Jahres den Vorbereitungsstand und die voraussichtlichen Kosten dieser Großveranstaltung der Politik dargelegt. Jürgen Brandt, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, hatte in der Aussprache persönlich herausgerarbeitet, dass zur Absage der Loveparade ein politischer Antrag gestellt werden müsste. Da ein solcher Antrag weder von seiner noch von einer anderen Fraktion gestellt wurde, gilt für mich und die Verwaltungsmitarbeiter der Auftrag aus dem Jahr 2007.“
Wenn Herr Brandt einen entsprechenden Antrag in der eigenen Fraktion nicht habe durchsetzen können, zeuge es nicht von großem Demokratieverständnis, wenn er jetzt über die Medien mit Falschinformationen versuche, Stimmung gegen die Loveparade zu machen, so der Oberbürgermeister weiter: „Auch die SPD-Landesvorsitzende, Hannelore Kraft, stiftet mit ihrem Schlingerkurs Verwirrung. Sie spricht sich im Gegensatz zu Herrn Brandt für die Loveparade aus, fordert das Land zunächst auf, Duisburg bei der Loveparade schnell und unbürokratisch zu unterstützen. Dann soll das Land nur Sponsoren besorgen. Eine klare Linie sieht für mich anders aus.“
Der Oberbürgermeister weist auch alle Spekulationen über Mehrkosten für die Stadt durch die Bereitstellung des Geländes zurück: „Der Veranstalter und der Grundstückseigentümer befinden sich in bilateralen Gesprächen über die Aufbereitung des Geländes. Nach meinen Informationen werden diese Gespräche zielorientiert und konstruktiv geführt. Mit den bei der Geländeaufbereitung möglicherweise entstehenden Kosten hat die Stadt Duisburg nichts zu tun.“
Dass die Stadt bisher kein Konzept für die Durchführung der Loveparade vorgelegt hat, hänge mit dem Umstand zusammen, dass der Veranstalter wie angekündigt gestern einen Antrag zur Durchführung der Loveparade offiziell bei der Stadt gestellt habe, sagt der Oberbürgermeister weiter. Jetzt habe man die Grundlage, um ein solches Konzept zu erarbeiten. Auch bei den Loveparade-Veranstaltungen in Essen und Dortmund habe man einen vergleichbaren Vorlauf gehabt.