Spender gesucht - Was steckt hinter Bergheimer Urnen?

Nach der Entdeckung von mehr als 140 Graburnen in Duisburg-Bergheim, steht nun die wissenschaftliche Auswertung der Funde an. In einem auf drei Jahre angelegten Projekt, sollen die Urnen untersucht und deren Inhalt erforscht werden.

Tim Glörfeld, Archäologe M. A., mit einer der restaurierten eisenzeitlichen Urnen

Die Spendenaktion

Die wissenschaftliche Auswertung der Urnen soll in einem auf drei Jahre angelegten Projekt erfolgen. Die nicht unerheblichen Kosten können nur zur Hälfte aus öffentlichen Mitteln erbracht werden. Um das Projekt in Gänze durchführen zu können, werden nun Spender gesucht.

Die spannenden Ergebnisse werden 2013/14 in Form einer wissenschaftlichen Publikation und einer Ausstellung vorgestellt werden.


Das Projekt

Neben einem wichtigen Beitrag zur Duisburger Stadt- und Wirtschaftsgeschichte ermöglicht dieses Projekt dem Nachwuchswissenschaftler Tim Glörfeld die Promotion. Mit der Ruhruniversität Bochum, der Technischen Hochschule Aachen und dem Amt für Boden-denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland konnten kompetente Partner für die wis-senschaftlichen Analysemethoden gefunden werden.

Folgende Untersuchungen werden durchgeführt:

  • Genetische und morphologische Untersuchungen des geborgenen Leichenbrandes ermöglichen Rückschlüsse auf die Herkunft der Siedler. Sie geben Hinweise zu den Lebensumständen und dem Umgang mit dem Tod. Aufwändige Kohlenstoffisotopenbestimmungen ermöglichen eine genaue zeitliche Bestimmung. Die verschiedenen naturwissenschaftlichen Verfahren geben Hinweise auf die Fragen zu Herkunft und zum Leben in diesem Raum.
  • Die Materialanalysen der gefundenen Gegenstände, vorwiegend Keramik aber auch verschiedene Metalle ermöglichen es, die Lagerstätten der Rohstoffe zu ermitteln. Daraus lassen sich wichtige Schlüsse ziehen, mit wem die Siedler Austausch gehabt haben und welche Verbindungen und Verkehrswege es in der Eisenzeit gab.

Belege für das Wirtschaftsleben vor unserer Zeit

Die eisenzeitlichen Siedler an Rhein und Ruhr gelten in der Forschung als die Ersten, die in großem Stil Handel mit Rohstoffen und Fertigprodukten trieben. Bereits vor mehr als 3.000 Jahren profitierte der Raum an der Ruhrmündung von seiner verkehrsgünstigen Lage am Schnittpunkt zahlreicher überregionaler Verkehrsverbindungen. Handel- und Warenaustausch bestimmten bereits damals das Wirtschaftsleben vor Ort und führten im Raum Duisburg Menschen aus verschiedensten Regionen der damals bekannten Welt zusammen. Mit dem Gräberfeld aus Duisburg-Bergheim können wir hierfür die wissenschaftlichen Belege liefern.

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