Auf dem Weg zum digitalen Lesesaal – neue Angebote im Stadtarchiv Duisburg
Ab sofort besteht im Stadtarchiv Duisburg die Möglichkeit, elektronisch in den Beständen des Archivs zu recherchieren. Sechs Computer wurden im Lesesaal aufgebaut. Mit diesen Geräten hat jede Nutzerin und jeder Nutzer die Möglichkeit, gezielt nach Begriffen zu suchen. Die Archivdatenbank umfasst mehr als 70.000 Einträge. Sie ergänzt und ersetzt teilweise bereits die klassischen Findbücher in analoger Form.
Donnerstag, 01. Juni 2017 | Stadt Duisburg - Das neue Angebot ist vor allem für Familienforscherinnen und -forscher attraktiv. Seit sieben Jahren digitalisiert das Stadtarchiv die älteren Geburts-, Sterbe- und Heiratsregister aus den verschiedenen Duisburger Standesämtern.
Die Vorteile der Digitalisierung liegen auf der Hand, so Kulturdezernent Thomas Krützberg:„Diese Register sind die Hauptquelle für die Familienforschung und werden sehr intensiv genutzt. Mittlerweile liegen über 1.400 Bände in digitaler Form vor; das sind etwa 50 Prozent der im Archiv verwahrten Standesamtsregister. Durch den elektronischen Zugriff entfällt die bislang übliche Bestellung aus dem Magazin. Die Digitalisierung schont damit auch die Originale, die bei der häufigen Nutzung auf Dauer Schaden nehmen würden.“
Neben den Standesamtsregistern digitalisiert das Stadtarchiv weitere zentrale Bestände. Bereits im vergangenen Jahr wurde mit Blick auf das anstehende Jubiläum der Novemberrevolution 1918/19 ein Bestand mit Unterlagen über die politischen Unruhen in der Frühphase der Weimarer Republik digitalisiert. Dieser Bestand ist auch über das Internet unter www.archive.nrw.de zugänglich.
In diesem Jahr werden im Stadtarchiv über 2.000 Wiedergutmachungsakten von Opfern des NS-Regimes digitalisiert. Diese Akten sind eine wichtige Quelle insbesondere für die pädagogische Arbeit im Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie. Die Digitalisierung wird mit einem Zuschuss von 26.000 Euro aus Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland gefördert.
Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, erklärt Institutsleiter Dr. Andreas Pilger : „In den kommenden zwei Jahren sollen auch historische Zeitungen im Stadtarchiv digital bereitgestellt werden. Zu diesem Zweck beteiligt sich das Archiv an einem vom Land geförderten Großprojekt zur Zeitungsdigitalisierung in Nordrhein-Westfalen.“
Mit der Bereitstellung der Archivdatenbank im Lesesaal und der sukzessiven Digitalisierung wichtiger Einzelbestände leistet das Stadtarchiv einen Beitrag zum Ausbau digitaler Angebote innerhalb der Stadtverwaltung Duisburgs. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass der Zugang zum Archiv erleichtert wird; die Überlieferung und das Angebot der archivischen Dienstleistungen werden transparenter.
Am 19. Juni von 16 bis 17.30 Uhr bietet das Archiv allen Interessierten eine Einführung in den Umgang mit den neuen Lesesaal-PCs an. Diese Einführung ist kostenlos und findet in den Räumlichkeiten des Archivs statt. Interessenten können sich unter stadtarchivstadt-duisburgde zu der Einführung anmelden.