Der Runde Tisch „Gewaltschutz für Duisburg“ lädt zum Fachtag ein

Der Runde Tisch „Gewaltschutz für Duisburg“ lädt alle Interessierten am Donnerstag, 10. Oktober, von 9 bis 15 Uhr, in der Hochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung an der Wuhanstraße 10 in Duisburg-Mitte zu einem Fachtag rund um das Thema „Femizide – Fallschilderung, Strafverfolgungspraxis und Möglichkeiten der Prävention“ ein. Oberbürgermeister Sören Link und Polizeipräsident Alexander Dierselhuis werden die Veranstaltung eröffnen.

Montag, 07. Oktober 2024 | Stadt Duisburg - Als Femizid wird die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts bezeichnet. Medial wird über diese Morde immer wieder als „Familientragödie“ oder „Eifersuchtsdrama“, berichtet, was sie als individuelle Tragödien erscheinen lässt und somit die alltägliche Gewalt gegen Frauen als strukturelles Problem verharmlost. Femizide sind eine extreme Form geschlechtsspezifischer Gewalt und stellen ein gesellschaftliches Problem auch in Deutschland dar, welche dringender Handlungsstrategien bedürfen.

Zu Beginn des Fachtags steht die detaillierte Analyse eines Femizids aus Duisburg aus dem Jahr 2023. Henning Wollmann von der Kriminalpolizei und Martin Mende von der Staatsanwaltschaft Duisburg werden an diesem Fallbeispiel die Vorgehensweise bei der Aufklärung solcher Verbrechen darstellen.

Sozialwissenschaftlerin Dr. Julia Habermann wird im Anschluss zum Thema „Die Sanktionierung von Partnerinnentötungen: Eine vergleichende Urteilsanalyse“ aufzeigen, wie Gerichte in Deutschland Femizide strafrechtlich beurteilen und welche Unterschiede es in der Urteilsfindung und Strafzumessung gibt.

Psychologin Prof. Dr. Deborah Felicitas Hellmann betrachtet danach Femizide aus der sozialwissenschaftlichen Perspektive und erläutert hier die psychologischen und gesellschaftlichen Hintergründe. Beleuchtet werden dabei die Rollenbilder, die Täterprofile sowie die emotionalen und psychischen Dynamiken, die zu solchen Taten führen.

Der Fachtag soll auch dazu dienen, die weitere Vernetzung der einzelnen Agierenden und Institutionen zu ermöglichen. So können zielgerichtet und gemeinsam Ideen für Lösungen und Strategien entwickelt werden, um derartigen Gewalttaten zukünftig nachhaltig vorzubeugen.

Der Runde Tisch „Gewaltschutz Duisburg“ ist ein Netzwerk von Institutionen, das sich dem Schutz von Frauen vor Gewalt widmet. Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Opfern bestmögliche Unterstützung zu bieten und die Öffentlichkeit über das Ausmaß und die Dringlichkeit dieses Problems aufzuklären.

Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung telefonisch (0203/283-3316) und per E-Mail (frauenbuerostadt-duisburgde) bis Mittwoch,
9. Oktober, 15 Uhr möglich.

Weitere Informationen zum Runden Tisch „Gewaltschutz in Duisburg“ gibt es online unter https://duisburg.de/microsites/gewaltschutz.

Stadt Duisburg
Amt für Kommunikation