Schnitzkunst mit Duisburg-Charme: Landschaftspark leuchtet auf Halloween-Kürbis
Halloween-Kürbisse können nicht nur schaurig-schön, sondern auch künstlerisch wertvoll sein. Die kleinen Kunstwerke von Danny Gießner bringen sogar Lokalkolorit und Charme mit.
Seit nunmehr zwölf Jahren schnitzt der Mülheimer alljährlich Ende Oktober ein Ruhrpott-Motiv in einen Kürbis. Dieses Jahr hat er sich die sogenannten Cowper (Winderhitzer) des Hochofen 5 aus dem Landschaftspark Duisburg-Nord vorgenommen. „Als Geschenk zum 30. Geburtstag des Landschaftspark Duisburg-Nord“, sagt der 48-Jährige.
Der markante Doppelbock der Zeche Zollverein in Essen war Gießners erstes Motiv, gefolgt unter anderem vom Dortmunder U, der Mülheimer Stadthalle und Duisburg war auch schon zweimal dran: mit der weltgrößten Sandburg und „Tiger & Turtle“. Inzwischen zelebriert der Ruhrgebiets-Blogger (Wahlheimat.Ruhr) (Öffnet in einem neuen Tab) die Kürbis-Kunst.
„Wir nehmen uns als Familie viel Zeit bei der Auswahl unserer Kürbisse“, erzählt Gießner, der als ITler bei Aldi arbeitet. Mehrere Stunden können sie beim Kürbisbauern verbringen, um den idealen Hokkaido zu finden. Er darf keine Schlagstellen, keinen Insektenfraß oder sonstige Beulen haben. „Wir genießen das aber auch. Es ist jedes Jahr ein Highlight.“
Kürbisschnitzen als Familienprojekt
Mit seinem Halloween-Hobby hat er auch seine Frau Gerlinde und die beiden 17- und 21-jährigen Kinder angesteckt. Während Gerlinde vornehmlich Gemälde-Klassiker kopiert, sind die Kids eher im Marvel- oder Gaming-Universum unterwegs. „Mir gehen die Motive jedenfalls nicht aus“, schmunzelt Danny Gießner. In seiner Freizeit erkundet er das Revier, fotografiert Wahrzeichen und Landmarken. Eines seiner Bilder wird dann jedes Jahr die Vorlage für den Kürbis.
Das Motiv wird zunächst am PC leicht bearbeitet, dann auf spezielles, wasserlösliches Papier gedruckt und auf den Kürbis aufgelegt. Bewaffnet mit elektrischem Dremel sowie verschiedenen Schnitz- und Kratzwerkzeug geht es dann am Küchentisch an die handwerkliche Arbeit. „Je nach Motiv kann es durchaus drei Stunden dauern“, sagt der Künstler. Dabei kommt es auf die richtige Kratztiefe an: Mal soll das Licht mehr, mal weniger durch die Fruchthülle scheinen. Fingerspitzengefühl ist gefragt.
Etwa eine Woche lang kann der Kürbis dann von Freunden und Nachbarn auf dem heimischen Balkon bewundert werden. Danny Gießner weiß: „Es ist halt leider vergängliche Kunst.“ Doch schön ist sie trotzdem ...