"Fußball bei Nacht": Jugendzentren kicken um Fairplay-Pokal

Nach vier Jahren coronabedingter Pause kehrte „Fußball bei Nacht“ mit einem starken Zeichen für Fairplay und Gemeinschaft zurück. Mannschaften aus sieben städtischen Jugendzentren spielten von Freitagabend 22 Uhr bis in die frühen Morgenstunden um den begehrten Fairplay-Pokal.

Eingestimmt wurden die Teams zuvor von einer Duisburger Fußballlegende. „Fußball ist Ehrgeiz – aber nur mit fairen Mitteln“, erklärte Joachim "Hoppi" Hopp (58), MSV-Altstar. In einer leidenschaftlichen Ansprache im Jugendzentrum „Sunny“ appellierte er an die rund 80 Jugendlichen: „Respekt auf dem Platz ist das A und O. Fußball vereint alle Kulturen.“ Das Turnier, das vom Duisburger Jugendamt organisiert wird, setzt seit Jahren auf die Werte von Fairness und Respekt und fördert so das Miteinander in einer vielfältigen Gemeinschaft.

"Respekt auf dem Platz ist das A und O."

Joachim Hopp verteilte Trikots an die Mannschaften

Nach stärkenden Hotdogs im Sunny folgten den Worten auf dem Spielfeld Taten. In der benachbarten Sporthalle Süd, wo sonst die Skatehockey-Spielerinnen und -Spieler der Duisburg Ducks rasante Duelle austragen, lieferten sich bis tief in die Nacht Teams der Jugendzentren Sunny, Das Blaue Haus, Die Mühle, Angertaler Straße, RiZ, Juzo und Die Insel spannende Begegnungen.

Ein Spiel dauerte sieben Minuten, jeder gegen jeden, Jungen und Mädchen in einem Team, Groß gegen Klein, Fouls blieben außen vor. Die beiden Schiedsrichter konnten ihre gelben und roten Karten stecken lassen. Vorbildliches Verhalten, das im Regelwerk besonders honoriert wurde.

Vor und nach dem Spiel Hände reichen nicht vergessen

Extrapunkte für Fairness

Neben den üblichen drei Punkten für Sieg und einen Punkt für Unentschieden konnten die Mannschaften zusätzlich bis zu zwei Fairnesspunkte sammeln. Für Talha-Noah (11) vom Jugendzentrum Juzo (Ottostraße) war das ein extra Motivationsschub: „Das ist ein sehr, sehr gutes Turnier. Wir spielen zwar gegen Ältere, aber das ist egal. Wir geben Vollgas und wollen den Fairnesspokal gewinnen.“

Jungs und Mädchen spielten zusammen

So viel Begeisterung zaubert Turnier-Organisator Jan Wirtgen (39) vom Jugendamt ein Lächeln ins Gesicht: „Es ist schön zu sehen, dass die Kinder hier gemeinsam eine gute Zeit haben und den Fairplay-Charakter in den Vordergrund stellen.“ Statt der stadionüblichen Schmähgesänge hallten motivierende Anfeuerungsrufe durchs Rund. Abklatschen, Aufhelfen, den Jüngeren eine Chance geben – Fairplay war bei „Fußball Nacht“ nicht nur ein Motto sondern gelebte Realität.

Sogar Ennatz kickte beim Warmmachen mit

Nächstes Jahr gerne wieder

Am Ende – um 2.30 Uhr - durfte sich jede Mannschaft über einen Pokal freuen, doch ein Henkelpott ragte besonders heraus: Das Jugendzentrum „Angertaler Straße“ sicherte sich – wie schon bei der letzten Auflage - den Wanderpokal – ein würdiger Abschluss für eine Nacht voller Teamgeist und Miteinander.

Jan Wirtgen resümierte: „Das Turnier war ein voller Erfolg. Die Jugendlichen haben mit fairen Mitteln alles für ihre Jugendzentren gegeben. Den Wunsch der Jugendlichen, das Turnier nächstes Jahr wieder auszurichten, werden wir erfüllen.“

Für das Siegerteam hatten Hoppi und MSV-Maskottchen Ennatz noch eine besondere Überraschung parat – Freikarten für ein Regionalliga-Spiel der Zebras. Fairplay lohnt sich. Und „Fußball bei Nacht“ feierte ein gelungenes Comeback.