Honigsüße Liebe in Duisburg: Ein Besuch im Bienenmuseum
Klein, aber fein präsentiert sich das Duisburger Bienenmuseum im Westen der Stadt. Auch im Winter lohnt sich ein Besuch.
Außerhalb der Bienenstöcke ist noch schläfrige Winterruhe. Erst ab ca. 12 Grad wagen sich die ersten Honigbienen nach draußen und gehen auf Suche nach nahrhaften Frühblühern. Doch wer im Duisburger Bienenmuseum an der Schulallee in Rumeln-Kaldenhausen einen Blick in den Schaukasten des dort lebenden Volks wirft, wird Zeuge eines kuscheligen Treibens. Normalerweise ist bei den Bienenvölkern im Winter allerdings weniger los.
„Die Bienen draußen bilden eine enge Wintertraube in ihrer Wohnung, der Beute“, erklärt Susanne Breidenbach. Die Imkerin ist Ansprechpartnerin des Arbeitskreises Bienenmuseums. „Die Wintertraube heizen die Bienen auf 30 bis 35 Grad auf.“ Mucklig warm also.
Mucklig und schnucklig ist auch das kleine Bienenmuseum selbst. Im vergangenen Jahr haben die Duisburger Imkerinnen und Imker die Ausstellung überarbeitet, entstaubt und neue Exponate eingerichtet. Dieses Jahr legen sie noch eine neue Wiese an.
Ihnen liegt nämlich nicht nur Apis mellifera, wie die Europäische Honigbiene wissenschaftlich heißt, am Herzen sondern auch das Museum im westlichsten Stadtteil Duisburgs. „Durch Corona hatten wir einen großen Wandel, da ist ganz viel weggebrochen und wir mussten uns erst einmal neu aufstellen“, blickt Breidenbach auf schwere Jahre zurück.
"Der Biene in Duisburg geht es wirklich gut"
Doch jetzt soll es wieder aufwärts gehen – mit der Imkerausbildung. „Wir bieten in diesem Jahr einen Imkerkurs mit Pia Aumeier an“, sagt Susanne Breidenbach, „in einer hybriden Form: Die Theorie gibt es in Internet-Seminaren. Die Praxis lernt man hier am Volke und das so ausgiebig wie nie, einmal im Monat über sechs, sieben Monate lang.“ Infos über beebimu-dude
Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes hegen und pflegen 137.000 Imker zusammen fast 930.000 Völker in Deutschland, die meisten sind Hobby-Imker. So wie Susanne Breidenbach, die in ihrem Garten unweit des Lehmbruck-Museums mehrere Völker hält. Sie findet, Duisburg ist ein gutes Pflaster für Imker. „Der Biene in Duisburg geht es eigentlich wirklich gut. Ich habe in 10 Jahren nur ein Bienenvolk im Winter verloren.“ Obwohl seit Jahren die Varroa-Milbe, ein eingeschleppter Schädling, vielen Bienenvölkern bundesweit den Garaus macht. Denn auch die Aus- und Fortbildung bei Pia Aumeier ist da wirkungsvoll!
Duisburg tue viel für die Honigbiene, meint Breidenbach. „Wir haben keine Monokultur, setzen auf einen großen Reichtum an unterschiedlichen Bäumen und Pflanzen. Man muss nur mal sehen, wie bunt blühend z.B. der Kantpark im Frühjahr ist.“ Mit dem Netzwerk „Bee Duisburg“ und der „Duisburger Wildbienen-Wohnungsgesellschaft“ gibt es weitere engagierte Bienenfans in unserer Stadt, die unter anderem Nistbausätze anbieten. „Wir haben eine unglaubliche Schwarmintelligenz aus städtischen und privaten Partnern. Dadurch können wir unsere ehrenamtliche Arbeit effizienter leisten. Das ist wirklich cool, was hier in Duisburg für Bienen geboten wird.“
Und jede Bürgerin, jeder Bürger kann seinen Beitrag leisten. „Faule Gärtner tun Bienen gut“, sagt die Imkerin. „Wenig mähen und einfach mal Laub liegen lassen, hilft unseren Wild- und Honigbienen.“ Man muss also nicht gleich selbst eigene Völker halten. Wer sich aber über die Imkerei und die Honigbiene informieren möchte, ist im Bienenmuseum herzlich willkommen:
Im Regelfall ist es jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Kontakt über besuchbimu-dude