Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka

Mit seinen sieben Stadtteilen zählt Mitte zu den größten Bezirken Duisburgs. Elvira Ulitzka ist hier Bezirksbürgermeisterin.

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Elvira Ulitzka zu ihrem Bezirk

„Mitte ist mehr und stetig im Wandel – es ist der Stadtbezirk mit Willen zur Gestaltung für die Zukunft Duisburgs“, zitiert Elvira Ulitzka ein Motto. „Ich finde, das passt so super. Es gibt hier so unterschiedliche Menschen von bürgerlich bis studentisch. Es ist ein Bezirk mit einer enormen Einwohnerdichte. Kein Wunder, dass hier die größte Vereinslandschaft der Stadt existiert, u.a .besonders viele Kleingärten und Sportvereine.“

Rathaus und Salvatorkirche sind Teil der Altstadt

Auf die einzelnen Stadtteile angesprochen, beschreibt die Bezirksbürgermeisterin die Altstadt als einen Stadtteil im Umbruch. „Gerade der Bereich der Unterstraße ist ein Beleg dafür. Am Außenhafen entstehen die Kranhäuser, die Schwanentorbrücke wird saniert, angrenzend wird der Calaisplatz neu gestaltet.“ Und das Dellviertel? „Kultur“, platzt es förmlich aus Elvira Ulitzka heraus. „Vom Filmforum, ein Programmkino, über die Säule, kleines aber feines Theater, die Jugendkirche St. Joseph mit unterirdischer Kunsthalle bis zur Globus-Gesamtschule mit vielen unterschiedlichen Nationalitäten, ist dort vieles zu finden. Nicht zu vergessen das Platzhirschfestival auf dem Dellplatz.“

Botanischer Garten

Der Stadtteil Duissern am Fuße des heutigen Kaiserbergs, war früher ein ehemaliges, selbstständiges Ratsdorf geprägt mit Bauernhöfen einerseits und viel Gewerbe wie Ziegeleien und einer Brauerei andererseits. Ein Grund vielleicht, warum sich die Duisserner auch als Königreich bezeichnen – unabhängig vom gleichnamigen Karnevalsverein. „Die Menschen dort sind ein eigenes, aber nettes Völkchen und wenn etwas ist, dann stehen Duisserner zusammen“, beschreibt es Ulitzka. „Duissern ist ein grüner Stadtteil, es lässt sich dort gut wohnen. Es grenzt an die Innenstadt, an Bahn und Autobahn und an die Ruhrauen.“ Elvira Ulitzka wohnt in Duissern und ist dort auch aufgewachsen. „Wir haben hier den Kaiserberg mit dem Botanischen Garten. Es gibt dort viele tolle Orte zum Entdecken, wie die Seerosenteiche mit angrenzender Grotte, Aussichtspunkte oder die Sedanwiese.“, sagt sie gut gelaunt, „und hier im Botanischen Garten haben wir die kleinste Kunstgalerie der Stadt mit Wechselausstellungen.“ Nach einem kleinen Exkurs in die Duisserner Geschichte – einst verlief die Bahnstrecke auf dem heutigen Grünen Band; der Königsberger Allee, heute entlang der Blumenthalstraße – fügt Elvira Ulitzka hinzu: „Duissern, der besondere Stadtteil mit bevorzugter Wohnlage zwischen Großstadthektik und Ruheoasen.“

Teil des Rheinparks in Hochfeld

An die Innenstadt angrenzend Richtung Süd und Rheinhausen, liegt Hochfeld. Ein dicht besiedelter Stadtteil mit über 120 Nationen. „Hochfeld ist ein aufstrebender Stadtteil trotz Armut. Da ist der Rheinpark, der jetzt in den 2. Bauabschnitt geht, mit geplantem Wohnungsbau oder die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 als ein wichtiges Projekt mit Nachhaltigkeit. Neben großen Aushängeschildern gibt es hier auch etliche Kleinode zu entdecken, wie etwa die Krümelküche, die kleine Fahrradwerkstatt ´Schraubbar`, den Kletterbunker oder den Wasserturm samt Café.“ Weiter erläutert sie, dass sich im Stadtteil viele Menschen engagieren, sich für den Erhalt der Immobilien mit seinen Jugendstilfassaden einsetzen, den Vorplatz der Pauluskirche bespielen oder bei sozialen Projekten mitmachen.

A40 Brücke. Zur Zeit wird eine neue Brücke gebaut.

Neuenkamp ist der Stadtteil mit Insellage. Er liegt direkt am Rhein, ist jedoch nur über eine Zufahrtsstraße, die durch Hafengebiet geht, zu erreichen. „Dort gibt es den Baumpfad. Jedes Jahr wird der Baum des Jahres angepflanzt. Im Stadtteil zu finden sind das Duisburger Tierheim, das Künstleratelier Hafenkult, die A40 Autobahnbrücke, die nun ganz neu gebaut wird und natürlich die Rheinwiesen. Neuenkamp ist übrigens ein ehemaliger Zechenstandort, drum müsste dort eigentlich auch noch eine Bergmannsampel hin.“

Landesarchiv im Innenhafen

Wohnen und Gewerbe verflechten sich in Kaßlerfeld, angrenzend an Rhein, Ruhr und A40. Aber Kaßlerfeld ist auch Start- oder Endpunkt, je nach Perspektive, vom Ruhrtalradweg am Rheinorange. Am Weidenweg bietet ein Atelierhaus Kreativen Möglichkeit sich zu verwirklichen. „Und die meisten wissen gar nicht, dass Innenhafen, Landesarchiv, Looper in Kasslerfeld liegen.“

Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen (UDE)

„Neudorf ist ein Stadtteil zwischen Bildung, Grün und Sport.“ Der Stadtteil setzt sich genau genommen aus den Teilen Neudorf-Nord und -Süd zusammen. Er grenzt an den Stadtwald, der zwischen Duisburg und Mülheim an der Ruhr liegt. Er beheimatet die Universität Duisburg-Essen mit den partizipierenden Instituten, beispielsweise dem Fraunhofer oder dem Europäischen Entwicklungs-Zentrum für die Binnenschifffahrt e.V. Und zu Neudorf gehört auch der Sportpark Duisburg samt Regattabahn. „Außerdem leben hier sehr engagierte Menschen und setzen sich dafür ein ihr Wohnumfeld zu verbessern, wie den Ludgerieplatz oder die Straußsiedlung.“ Als Entdeckerort nennt sie den Alten Friedhof, neben beschaulichen Plätzen sind es unter anderem die Grabstätten berühmter Duisburger Persönlichkeiten.

Markt auf dem Michaelplatz

Als alten Arbeiterstadtteil beschreibt Ulitzka Wanheimerort. Geprägt durch die Kabelwerke und Caramba Chemie. Inmitten des Ortsteils liegt der Michaelplatz nach der benachbarten Kirche St. Michael benannt, mit beliebten Markt, der zweimal wöchentlich stattfindet. Der neue oder auch der Waldfriedhof bildet die einzige grüne Oase in Wanheimerort. Man kann dort die Grabstätte Lehmbrucks besuchen oder generell bei einem Spaziergang entspannen. Markant ist die Dickelsbachsiedlung. Die Backsteinhäuser sind im Reihenhausformat in den 1920er Jahren gebaut worden. Der Name leitet sich durch den Dickelsbach ab, der zumeist unterirdisch den Stadtteil durchläuft. „Früher wurde die Siedlung auch Blutwurstkolonie genannt, schuld ist die rote Farbe der Backsteine.“

Blick auf die Hochstraße a Marientor

Die großen Herausforderungen sieht Elvira Ulitzka für den Bezirk in der angespannten Verkehrssituation. Dort nennt sie besonders den Verkehrsknotenpunkt Marientor: „Der Knotenpunkt ist wichtig, weil von dort Hafen, Ruhrort, Rheinhausen und das Gewerbegebiet Hochfeld angefahren werden können. Daher wäre eine Umgehungsstraße zur Entlastung umso wichtiger.“ Generell erscheint es ihr als unabdingbar den ÖPNV weiter auszubauen und das Parken smart werden zu lassen. Außerdem ist es Ulitzka ein Anliegen junge Familien in Mitte zu halten, weswegen Betreuungsangebote, Freizeitmöglichkeiten und bezahlbarer Wohnraum gefördert werden müssen.

Elvira Ulitzka repräsentiert gerne ihren Bezirk. Sie schätzt es, neue Menschen kennenzulernen, neue Netzwerke zu erschließen, um diese letztlich dafür zu nutzen, Menschen zusammenzuführen: „Man kann nicht alles alleine stemmen.“ Es ist ihr wichtig, stets ein offenes Ohr zu haben, „auch wenn ich es nicht jedem Recht machen kann.“ Insgesamt macht ihr die Aufgabe als Bezirksbürgermeisterin Spaß, „obwohl es manchmal ganz schön anstrengend ist.“ Umso schöner ist es, wenn besondere Erlebnisse in positiver Erinnerung bleiben: „Ich wurde zum 110. Geburtstag einer Dame eingeladen. Leider musste sie diesen im Krankenhaus verbringen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich wieder erholen würde. Aber, siehe da, an ihrem 111. konnte ich dabei sein. Was für eine Persönlichkeit! Der Humor und die Sangesfreudigkeit haben mich sehr beeindruckt. Sie verabschiedete sich mit den Worten, dass wir uns ja dann an ihrem 112. Geburtstag wieder sehen werden.“

Frau Ulitzka
Bezirksbürgermeisterin Mitte