Erdal Duran mit Kunden

Das Grüne Büdchen

Büdchen im Frühling
Das Büdchen wird gerne besucht.

Idyllisch ist es im Jubiläumshain, ruhig und luftig, Stauden gedeihen, Bäume bieten Schatten und dort, ganz beschaulich, liegt das Grüne Büdchen, umgeben vom Grün und der Ruhe des Parks. Seit 2017 ist Erdal Duran Pächter des Kiosks, der viel mehr ein Café als eine reine Trinkhalle ist. Er ist der zentrale Anlaufpunkt für die Menschen im Stadtteil.

„Es ist purer Zufall, dass ich hier Pächter wurde“, beschreibt Duran seine Geschichte. Er ist eines Tages mit seiner Freundin im Park spazieren gegangen, sie machte ihn darauf aufmerksam, dass die Wirtschaftsbetriebe Duisburg einen neuen Pächter suchen. Keine schlechte Idee, Erdal Duran bewarb sich und erhielt den Zuschlag.

Morgens beim Grünen Büdchen
Es ist noch ruhig beim Grünen Büdchen

Diese Chance kam gerade zu einer Zeit, als Duran nach neuen Herausforderungen suchte. Und das Gebäude des Kiosks war damals eine Herausforderung. Das Mauerwerk musste von Grünalgen befreit, ein Fußboden verlegt, der Kiosk (grün) gestrichen und eingerichtet werden. „Dabei habe ich zuvor nie etwas Handwerkliches gemacht, das war absolutes Neuland für mich.“ Freunde und Freundin standen zur Seite und halfen.

Jetzt ist das Büdchen eine kleine Oase geworden. Die freundliche Ausstrahlung und die Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Frischgebackener Kuchen mit abwechselnden Geschmacksrichtungen und unterschiedliche Heißgetränke werden von den KundInnen sehr geschätzt, ebenso wie kühle Erfrischungen. „Ich komme hier gerne vorbei“, sagt ein Kunde. „Während des Lockdowns konnten wir hier zwar nicht Platz nehmen, aber dann haben wir uns ein Bier gekauft und haben uns auf eine der Parkbänke gesetzt.“ Die Bude öffnet täglich, zwei Mitarbeiterinnen unterstützen Duran. „Um 19 Uhr schließe ich, dann werden auch die Tore des Parks verschlossen. Nachts darf hier keiner rein.“

Morgens auf einen Kaffee

Erdal Duran fühlt sich hier wohl: „Ich habe zuvor auch eine Weile in Norddeutschland gewohnt, aber hier empfinde ich die Menschen als zugänglicher, herzlicher und freundlicher, damit komme ich besser klar.“ Der Job hat ihn geerdet, er ist hier heimisch geworden, die Kunden sind ihm ans Herz gewachsen, „mittlerweile sind sie wie eine Familie“. Eine Gruppe älterer Stammkunde hat ihre Kontakte spielen lassen und den Bezirksbürgermeister eingeladen, Ergebnis: Die Wirtschaftsbetriebe bauen nun an und ermöglichen so einen wettergeschützten Ort.

Jubiläumshain: Seinen Namen erhielt der Park anlässlich des Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1913.

Duran schätzt es sein eigener Chef zu sein, „ich liebe es arbeiten zu gehen und mich um die Leute zu kümmern, lange ruhen kann ich nicht. Manchmal komme ich extra früh morgens, aber dann, um die Ruhe zu genießen.“ Das Grüne Büdchen ist eine Institution im Stadtteil, der Jubiläumshain die grüne Oase. „Manchmal sagen die Leute, es fühlt sich hier an, wie im Urlaub. Ich gehe jeden Tag mit einem guten Gefühl zur Arbeit.“ Und betont, dass 99% der Menschen, die zur Bude kommen, nett sind, „hier in den Park kommen keine schlechten Menschen.“

Für Erdal Duran ist der Stadtteil im Grunde der Jubiläumshain und sein Kiosk. „Ich mag den Park sehr und hier die Bude betreiben zu dürfen – ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe.“ Einzig, dass die Springbrunnen bald wieder in Betrieb gehen könnten, wünscht er sich.