Gedenken an die Opfer des Brandanschlags 1984 in Duisburg
Gemeinschaftliches Gedenken an die Opfer des Brandanschlags 1984 und Einweihung der Gedenktafel in der Wanheimer Straße 301.
Das Kommunale Integrationszentrum lud zusammen mit der Initiative Duisburg 1984 und den Angehörigen des Brandanschlags 1984 ein, den Opfern zu gedenken und gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziagnismus, Rechtsextremismus und jeglicher Form von Diskriminierung aufmerksam zu mahnen.
Am 26. August 2023 jährte sich der Brandanschlag auf das Haus in der Wanheimer Straße 301 in Duisburg-Wanheimerort zum 39. Mal. Bei dem Anschlag in der Nacht vom 26. auf den 27. August verloren 7 Mitglieder der Familie Satır und Turhan ihr Leben und über 23 weitere Bewohner:innen wurden verletzt.
Obwohl der Brandanschlag auf ein vor allem von Migrant:innen aus der Türkei und aus dem ehemaligen Jugoslawien bewohntes Haus erfolgte, wurden mögliche rassistische und/ oder politische Motive der Tat unzureichend untersucht und von Polizei und Staatsanwaltschaft schnell verworfen. Der frühe Ausschluss von rassistischen Hintergründen wurde für die Angehörigen und Betroffenen nicht nur als entwürdigend empfunden, sondern auch als Bestandteil institutioneller Diskriminierung kritisch hinterfragt. Spätestens durch die Ereignisse und Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit, die rassistisch motivierten Anschläge in Hanau und Halle, die Selbstenttarnung der rechtsterroristischen NSU, den Tod von George Floyd, ist deutlich geworden, dass institutioneller Rassismus, Antisemitismus und jegliche Form der Diskriminierung zentrale gesellschaftliche Themen sind und eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart zwingend notwendig sind.
Dieser Herausforderung wollen sich das Zentrum für Erinnerungskultur und die Stabstelle Bildungsregion der Stadt Duisburg in Kooperation mit der Initiative Duisburg 1984 annähern. 2019 stellte der Integrationsrat der Stadt Duisburg den Antrag, eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus in der Wanheimer Straße 301 anzubringen. Seit Dezember 2020 hat eine Arbeitsgruppe aus Angehörigen, Vertreter:innen der Initiative Duisburg 1984, der Zivilgesellschaft und der Stadtverwaltung partizipativ die Erstellung der Gedenktafel vorbereitet und begleitet.
Am 26. August 2023 war es soweit und im Beisein von Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn wurde die Gedenktafel der deutsch-türkischen Künstlerin Cana Yılmaz eingeweiht. Neben zahlreichen Redebeiträgen von Überlebenden dieses und weiteren Anschlägen dieser Art, sowie Betroffenen von Rechtsextremismus und einer Ansprache von Bürgermeisterin Klabuhn wurde die Veranstaltung auch musikalisch von der Musikerin Ceren Bozkurt und ihren traditionellen Gesängen und Klageliedern aus dem anatolisch-ländlichen Raum begleitet.