Die Bedeutung und die Rolle von Migrantenorganisationen im interkulturellen Kontext

Migrantenorganisationen sind ein wichtiger Teil der zivilgesellschaftlichen Landschaft in den Kommunen. Sie fördern die Teilhabe der eingewanderten Menschen an den gesellschaftlichen Strukturen vor Ort und sind zudem wichtige Ansprechpartner:innen für die etablierten Strukturen.

Der Fachtag am 13.11.23 war die letzte Veranstaltung einer Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Colorful People e.V., gefördert im Rahmen des Förderprogramms „Demokratie Leben“. An diesem Fachtag beteiligten sich über 20 Duisburger Vereine und Organisationen, um über die Bedeutung und die Rolle von Migrantenorganisationen im interkulturellen Kontext zu sprechen und einen Versuch der Selbstdefinition der Tätigkeit zu unternehmen.

Im Rahmen der Veranstaltung fanden zwei Input-Referate statt, um die politische und wissenschaftliche Sichtweise zu der Rolle und Funktionsweise der Migrantenorganisationen vorzustellen und zu erläutern. 
Sinan Kumru (Fachberatung MSO des Paritätischen NRW) hielt dazu einen Vortrag zu der Bedeutung und die Rolle von Migrantenorganisationen bei der Integration vor Ort. Anschließend wurden von Eva Günzel(Universität Duisburg-Essen) die Ergebnisse des Verbundprojekts „Migrantenorganisationen und die Ko-Produktion sozialer Sicherung-Eine Mehr-Ebenen-Analyse migrantischer Praktiken in wohlfahrtsstaatlichen Arrangements“ der Universität Duisburg-Essen, Ruhr-Universität Bochum und Technischen Universität Dortmund präsentiert. 
Zudem wurden drei Duisburger Vereine (Colorful People e.V., Duisburg United e.V. und MINA e.V) kurz vorgestellt. Dabei lag der Fokus vor allem darauf, wie eine Idee zu einer Vereinsgründung entstehe, welcher Weg zu einem Verein führe und welche Schwerpunkte der Arbeit gelegt werden.

Im Anschluss an die beiden Input-Referate fand eine Podiumsdiskussion statt. Als Podiumsgäste durfte das KI Duisburg Sinan Kumru (Der Paritätische), Dr. Thorsten Schlee (Universität Duisburg Essen), Veli Atmaca (Colorful People e.V.), Sammy Ndzelen (Duisburg United e.V.) und Alexandra Lasfaghi (MINA e.V.) begrüßen. Die Teilnehmenden sprachen und diskutierten unteranderem über Ziele, Hürden und Erwartungen von und an Vereine. 

Die Ergebnisse der Diskussion lassen sich wie folgt zusammenfassen:  Die Vereine spielen eine wichtige Rolle in der kommunalen Integrationsarbeit, beispielsweise indem sie als Bindeglied zwischen vielen Akteuren fungieren. Zudem sind sie vielfältig aufgestellt und verfügen über unterschiedliche Ressourcen. Auch wenn die Erwartungen an die Vereine groß sind, muss klar sein, dass sie diese nicht immer erfüllen können. Die Vereine können einige Erwartungen erst dann zufriedenstellend erfüllen, wenn sie dementsprechend Unterstützung bekommen. Entsprechende Unterstützung könnte von der Politik und/ oder der Stadtverwaltung kommen. Außerdem wären Schulungsangebote sinnvoll. Zuletzt wurde festgestellt, dass eine Erweiterung der Vernetzungsstrukturen essentiell und unumgehbar ist, um die Erwartungen zu erfüllen. 

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es einen gemeinsamen Ausklang mit Imbiss, bei dem die Teilnehmenden und Gäste die Möglichkeit hatten sich auszutauschen.