Auszeichnung durch KlimaExpo.NRW

Die KlimaExpo.NRW ist eine Initiative der Landesregierung NRW,
die sich zum Ziel gesetzt hat, herausragende Projekte einer
breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und so den Klimaschutz als
Fortschrittsmotor für Nordrhein-Westfalen voran zu treiben.

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg und die Wohnungsgesellschaft
Rheinwohnungsbau GmbH haben sich mit Ihrem Wohnobjekt
Duisburg-Ungelsheim beworben.
 
In der Stadt Duisburg werden für die getrennte Erfassung von Abfällen und Wertstoffe zusätzlich zu den herkömmlichen Abfallbehältern (von 40 l bis 1.100 l-Behälter) Halbunterflur- und Vollunterflurbehälter eingesetzt. Dieses innovative Sammelsystem ist teilweise oder auch ganz in den Untergrund eingelassen, so dass nur ein Teil des Behälters (Halbunterflurbehälter)
oder ausschließlich die Einwurfsäule (Vollunterflurbehälter) oberirdisch sichtbar ist.
 
Der Einsatz der ersten Halbunterflurbehälter begann im Jahr 2008 bei der Rheinwohnungsbau GmbH in Duisburg-Ungelsheim. Bei der
Wohnungsgesellschaft Rheinwohnungsbau GmbH bestand der Wunsch,
die herkömmlichen Abfallbehälter durch ein neues mieterfreundliches Abfallerfassungssystem speziell für Großwohnanlagen zu ersetzen. Zusätzlich sollte eine verursachergerechte Abrechnung möglich sein.  
 
Nach der Zusammenarbeit mit mehreren Herstellern wurde der eingesetzte Halbunterflurbehälter, der sogenannte  Großwohnanlagen-Abfallbehälter mit Identifikations-System, kurz GABIS, entwickelt. 
 
Dieser neue Abfallbehälter bietet für Mieterinnen und Mieter einer
Großwohnanlage viele Vorteile. Der Halbunterflurbehälter hat ein höheres Fassungsvolumen als die gängigen Abfallbehälter in Großwohnanlagen. Er beinhaltet das Volumen von mind. zwei 1.100 l Behälter, benötigt aber weniger Stellfläche als diese. Der Behälter ist mit einem Identifikationssystem digitalisiert, so dass eine Fremdnutzung ausgeschlossen werden kann. Nur die Bewohner des Hauses können mit einem entsprechenden Chip die Einwurfklappe öffnen und ihren Müll entsorgen. So kann die Aufteilung der Abfallgebühr genau nach tatsächlichem Aufkommen ermittelt werden und ermöglicht eine verbrauchsabhängige Abrechnung.
 
Des Weiteren hat der Halbunterflurbehälter den Vorteil, da er zum Teil in den Untergrund eingelassen ist, dass die Einwurfklappen niedrig sind. So ist eine leichte Bedienung für Rollstuhlfahrer und Personen mit Gehhilfen gewährleistet. Dadurch hat der Behälter einen nahezu barrierefreien Zugang insbesondere für Senioren und Menschen mit Handicap und auch Kinder können den Behälter einfach und leicht nutzen.
 
Die zwei Hauptgründe die die Klimarelevanz dieses Projektes begründen:
Die Stromversorgung für das elektronische Schleusensystem wird
über Solarzellen gewährleistet. Dadurch wird die für den Betrieb der Schleusen benötigte Energie durch regenerative Energie zur
Verfügung gestellt und sorgt damit für eine Einsparung fossiler
Ressourcen. Durch die Umstellung der regulären  Abfallbehälter auf
Halbunterflurbehälter konnte CO2 eingespart werden. Dies wurde
mit Hilfe der INFA GmbH bilanziert. Allein die Umstellung von der
bisherigen Papierbündelsammlung auf die Altpapiersammlung über
Halbunterflurbehälter lässt eine größere Menge getrennt erfasstes
Papier (etwas 10 kg/E*a) erwarten. Durch dessen stoffliche
Verwertung können im Vergleich zur Verbrennung mit dem
Restabfall jährlich ca. 7 kg CO2-Äq. bezogen auf jeden an das System angeschlossenen Einwohner eingespart werden. Bezogen auf die Immobilien der Wohnungsgesellschaft Rheinwohnungsbau GmbH in Ungelsheim sind dies jährlich etwa 9.000 kg CO2-Äq.
Betrachtet man den Wertstofftstrom der Verpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen (Metalle und Kunststoffe), so ist in Ungelsheim durch die künftige Erfassung in Halbunterflurbehältern mit speziellen Klappengrößen ebenfalls eine etwas größere Menge und damit eine weitergehende CO2-Einsparung möglich.
 
Im gesamten Stadtgebiet sind mittlerweile 243 Halbunterflurcontainer und 58 Vollunterflurcontainer im Einsatz. Die Halbunterflurcontainer werden vor allem im Rahmen der haushaltsnahen Erfassung eingesetzt, etwa die Hälfte für die Sammlung von Restabfall, die Übrigen zur Erfassung von
Wertstoffen wie Verpackungen/stoffgleiche Nichtverpackungen sowie
Papier und Pappe. Die Halbunterflurcontainer ersetzen die sonst üblichen 1.100 l Müllgroßbehälter in Großwohnanlagen. Die Vollunterflurcontainer werden darüber hinaus auch zur Altglaserfassung an öffentlichen Standplätzen eingesetzt.

Auszeichnung unseres Abfalllernpfads durch KlimaExpo.NRW

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg hatten sich in 2017 mit dem Projekt „Abfalllernpfad – Abenteuer Abfall, Erlebnis Entsorgung“ bei der landesweiten Initiative KlimaExpo.NRW mit Erfolg beworben. Die KlimaExpo.NRW ist eine Initiative der Landesregierung NRW, die sich zum Ziel gesetzt hat, Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und so den Klimaschutz als Fortschrittsmotor für NRW voranzutreiben.

Bereits 2014 eröffneten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg ihren Abfalllernpfad im neuen Recyclingzentrum Nord. Seit dem wird das umweltpädagogische Angebot auf dem größten und modernsten Recyclinghof Duisburgs von unterschiedlichen Besuchergruppen in Anspruch genommen. Das neuartige Angebot soll vor allem Kinder und Jugendliche informieren und motivieren.

Während des dreistündigen Rundgangs werden an sechs Lernstationen lebensnah unterschiedliche Themen angesprochen. Dabei wird der gesamte Zyklus vom Kauf eines Produktes bis zur Entsorgung am Recyclingzentrum dargestellt. So wird z. B. mit der Station „Tatort Müllwiese“ die „wilde“ Müllentsorgung thematisiert und über die natürliche Abbaudauer verschiedener Produkte informiert. An der „Müllwaage“ und „Sortieranlage“ wird deutlich, wie wichtig die Mülltrennung für die weitere Verarbeitung auf einem Recyclinghof bzw. an einer Entsorgungsanlage ist. Eine weitere Station zeigt außerdem wie Müll genutzt werden kann, um Energie zu gewinnen. Das Informationsangebot regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern vermittelt wichtige Handlungskompetenzen für einen ressourcenärmeren Lebensstil.

Ziel des Abfalllernpfades ist die Vermittlung der wichtigsten Stufen der Abfallhierarchie. Diese definiert die Rangfolge unterschiedlicher Maßnahmen im Umgang mit Abfall. An erster Stelle steht hierbei die Abfallvermeidung, gefolgt von der Mülltrennung. Letztere stellt die Grundlage für höhere Recyclingquoten dar. Abfallvermeidung und -trennung sind zudem Maßnahmen, mit denen die Besucherinnen und Besucher im eigenen Alltag selbst einen aktiven Beitrag leisten können. Darüber hinaus erfahren sie aber auch, was in den weiteren Schritten auf dem Recyclinghof mit dem Abfall geschieht.