Gespinste an Bäumen
Der Unterschied zwischen EPS und Gespinstmotten
Zwei gänzlich verschiedene Raupenarten stehen jährlich im Frühsommer im Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit: Die harmlose Gespinstmotte und der eventuell „gefährliche“ Eichenprozessionsspinner (EPS).
Gespinstmotte
Die Raupe der Gespinstmotte, die dem EPS zwar ähnlich sieht und ebenfalls großflächige Gespinste/Nester anlegt, ist jedoch im Gegensatz zum EPS für Menschen völlig ungefährlich. Die Raupen der Gespinstmotte siedeln am liebsten auf Obstbäumen und -sträuchern wie Traubenkirschen, Weißdorn oder auch Weiden. Die Raupen sind gelb-grau mit schwarzen Flecken, haben einen schwarzen Kopf und sind unbehaart.
Oft umspinnen sie große Teile der befallenen Pflanze. Das sieht dann tatsächlich so aus, als sei der Baum von Zuckerwatte umsponnen. Sie sind für den Menschen ungefährlich, können aber dafür sorgen, dass der Baum oder Strauch kahlgefressen wird. Meist erholt sich das Gehölz noch im selben Jahr vom Kahlfraß.
Eichenprozessionsspinner
Der Name geht auf die Eigenart dieser Raupen zurück, in geselligen Gruppen zu leben und während der Nahrungssuche als Verband von bis zu 100 Tieren hintereinander herzuziehen – ähnlich wie in einer Prozession. Die Raupen sind in erster Linie ein Gesundheitsschädling.
Der Eichenprozessionsspinner befällt seinem Namen getreu ausschließlich Eichen. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben lange, helle Haare und keine Punkte. Ihre Gespinste bilden sich ab etwa Ende Mai am Stamm oder dicken Ästen von Eichen. Sie sind meist nur ca. einen Meter groß und damit deutlich kleiner als die meisten Nester der Gespinstmotte.
Bei Kontakt mit den Raupenhaaren des Eichenprozessionsspinners, kann es zu schmerzhaften Reaktionen in Form von Hautreizungen wie Pusteln mit starkem Juckreiz sowie Schleimhautreizungen bis hin zu Atemnot kommen.
In Einzelfällen neigen überempfindliche Personen zu allergischen Schockreaktionen. Die Brennhaare der Raupe brechen leicht auf und werden bei günstiger Witterung durch Luftströmungen über weite Strecken getragen. Sie sind außerordentlich widerstandfähig und reichern sich über mehrere Jahre in der Umgebung an, besonders im Unterholz und im Bodenbewuchs. An Kleidung und Schuhen haftende Härchen lösen bei Berührungen stets neue toxische Reaktionen aus.