Amphibienwanderung
Achtung! Kröten und Frösche sind wieder unterwegs.
Große Gefahr: der Straßenverkehr
Sobald sich der Frühling von seiner milden Seite zeigt ist bis etwa Mitte oder Ende April mit verstärkter Amphibienwanderung zu rechnen. Besonders in den Abendstunden und bei feuchtem Wetter begeben sich zahlreiche Amphibien auf die gefährliche Reise zu ihren Laichgewässern. Müssen sie dabei Straßen überqueren, endet das für viele Tiere tödlich – selbst auf wenig befahrenen Straßen oder durch Radfahrer.
Die Untere Naturschutzbehörde appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Wochen besonders vorsichtig zu fahren und auf die Wanderstrecken dieser Tiere zu achten.
Insbesondere die Erdkröten, aber auch Grasfrösche und Molche können die Straßen nur langsam überqueren und werden von Autofahrern oft zu spät erkannt. Untersuchungen zeigen, dass bereits ein Verkehrsaufkommen von 60 Fahrzeugen pro Stunde ausreicht, um fast alle wandernden Amphibien zu töten.
Beschilderung beachten
Vor allem in Straßenbereichen, die eine bekannte Wanderstrecke der Tiere kreuzen, ist zwischen 19:00 Uhr und 7:00 Uhr besondere Vorsicht gefordert und ein Geschwindigkeitslimit von höchstens 30 km/h zu beachten. Hier weisen Verkehrsschilder auf die Wanderung hin.
Studien haben gezeigt, dass bei höheren Geschwindigkeiten über 30 km/h Amphibien dadurch getötet werden, dass die Luftdruckveränderungen, die von einem Fahrzeug verursacht werden, die inneren Organe von Amphibien zum Platzen gebracht werden. Nicht immer ist also ein direktes Überfahren alleine tödlich!
Rücksicht auf Helfer nehmen
Um Frösche, Kröten und Molche vor dem Verkehrstod auf den Straßen zu bewahren, sammeln ehrenamtliche Helfende in den Morgen- und Abendstunden die Amphibien z.T. an Schutzzäunen ein und tragen sie sicher über die Straße. Für ihr wertvolles Engagement gebührt ihnen ein großer Dank. Da sie jedoch oft in den Dämmerungsstunden an den Straßenrändern arbeiten, sind sie somit auch den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt. Auch hier ist besondere Rücksichtnahme erforderlich.
Was können Sie sonst noch tun?
Noch unbekannte Wanderstrecken melden: Falls Sie Straßenabschnitte entdecken, an denen viele Amphibien gefährdet sind, melden Sie dies bitte an die Untere Naturschutzbehörde:
Hausbesitzer können helfen
Es bestehen noch weitere Gefahren für die Tiere: Licht- und Kellerschächte, Gruben, Außenkellertreppen und andere bauliche Einrichtungen mit senkrechten glatten Wänden können regelrechte Amphibienfallen sein, aus denen sie allein nicht wieder herauskommen. Sie trocknen aus oder verhungern. Solche Schächte sollten regelmäßig kontrolliert werden oder mit geeigneten Abdeckungen wie z.B. insektensicheren Gittern versehen werden.