Feinstaub in Duisburg

Feinstaub entsteht sowohl durch natürliche Prozesse als auch durch anthropogene (menschliche) Aktivitäten.

• Natürlichen Quellen:  z.B. Staub der vom Wind aufgewirbelt wird und Rußpartikel aus Waldbränden.
• Anthropogene Quellen: z.B. Verkehr, Industrie und Privathaushalte.

Der Verkehr verursacht Feinstaub durch die Verbrennung von Benzin und Diesel in Kraftfahrzeugen. Auch der Abrieb von Reifen und Bremsen trägt zur Feinstaubbelastung bei. In der Industrie entsteht Feinstaub bei Verbrennungsprozessen oder beim Transport oder Verladen von Schüttgütern wie Sand oder Kohle. In Privathaushalten sind vor allem Holzöfen und Festbrennstoffheizungen relevante Quellen.

Laut der Europäischen Umweltagentur ist Luftverschmutzung der viertgrößte Risikofaktor für die Gesundheit weltweit. Eine hohe Feinstaubbelastung kann Atemwegserkrankungen verschlimmern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Im Jahr 2019 waren in der EU rund 3,5 % aller Todesfälle auf Luftverschmutzung zurückzuführen. Etwa 90,4 % davon wurden durch Feinstaub der Größe PM2,5 verursacht. 2005 lag die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch PM2,5 in der EU noch bei rund 431.000, 2020 waren es nur noch 238.000. Das entspricht einem Rückgang um etwa 45 % und ist auf die Reduzierung der Feinstaubimmissionen zurückzuführen.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Feinstaubbelastung weiter zu verringern, um die Gesundheitsauswirkungen zu minimieren.

In Duisburg wird die Belastung mit Feinstaub regelmäßig gemessen. PM10 wird an acht Messstellen und PM2,5 an zwei Die bisherigen Grenzwerte, ein Jahresmittelwert von 40 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter) für PM10 und 25 µg/m³ für PM2,5, wurden in den letzten fünf Jahren nicht überschritten. Auch die erlaubte Anzahl von Tagesmittelwerten über 50 µg/m³ für PM10 wurde eingehalten.

PM10

In Duisburg wird Feinstaub der Größe PM10 seit dem Jahr 2000 gemessen. Der höchste Jahresmittelwert  von 46 µg/m³  wurde 2002 an der Messstelle DUBR (Duisburg-Bruckhausen) festgestellt. Seitdem sind die Werte in Duisburg deutlich gesunken. In den letzten fünf Jahren blieben die Jahresmittelwerte aller Luftmessstationen in Duisburg unter dem EU-Grenzwert von 40 µg/m³. Der niedrigste Wert wurde 2024 in Duisburg BUCH (Duisburg-Buchholz) mit 12 µg/m³  gemessen.

PM2,5

Feinstaub der Größe PM2,5 wird in Duisburg seit 2010 gemessen, allerdings über viele Jahre nur an einer industrienahen Messstation. Der höchste Jahresmittelwert mit 24 µg/m³ wurde 2010 an der Station DUBR (Duisburg-Bruckhausen) festgestellt. Seitdem sind die Werte weiter gesunken. In den letzten fünf Jahren blieben sie stets unter dem EU-Grenzwert von 25 µg/m³. 2024 lag der Jahresmittelwert sowohl an der Station DUB2 (Duisburg-Bruckhausen) als auch an der neuen Station WALS (Duisburg-Walsum) nur noch bei 10 µg/m³, was der bisher Niedrigste in Duisburg ermittelte Jahresmittelwert ist. Da in Duisburg nur zwei Messstationen betrieben werden, besteht noch ein erheblicher Bedarf an genaueren Erkenntnissen zur PM2,5 Belastung.

Mit Blick auf die neuen EU-Grenzwerte für das Jahresmittel von 20 µg/m³ für PM10 und 10 µg/m³ für PM2,5, die ab 2030 verbindlich gelten, besteht weiterhin Handlungsbedarf zur Reduzierung der Immissionen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Duisburg weiterhin die Grenzwerte einhält.

Wie die Abbildung der Air Quality Stripes für PM10 zeigt, hat die Feinstaubbelastung in Duisburg kontinuierlich abgenommen. In den 2000ern war die Belastung noch hoch und lag häufig bei den Jahresmittelwerten über 30 µg/m³. Damals wurden die EU-Grenzwerte öfter überschritten. Mittlerweile ist das nicht mehr der Fall. Mit der Absenkung der Grenzwerte könnte sich das jedoch ändern.

Im Jahr 2024 wäre der ab 2030 geltende Grenzwert für PM10 an der Station DUM2 (Duisburg Kiebitzmühlenstraße) überschritten. Für PM2,5 hätten beide Stationen gerade so den Grenzwert eingehalten. Das zeigt, dass noch Handlungsbedarf besteht.

Unabhängig von den EU-Vorgaben ist es grundsätzlich ratsam, die Feinstaubimmissionen weiter zu senken, da sie ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen. Deshalb empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) noch geringere Werte. Für PM10 gilt ein Zielwert von 15 µg/m³ und für PM2,5 von 5 µg/m³. Diese Zielwerte würden in Duisburg nur teilweise erreicht werden, für PM10 an den Stationen BUCH und WALS und bei PM2,5 an keiner Messstelle