Duisburg mobil - Mobilitätskonzept der Stadt Duisburg
Das Mobilitätskonzept ist eine Strategie für die Mobilitätsentwicklung in Duisburg. Das Konzept soll den Weg ebnen für eine nachhaltige, bedarfsgerechte und bezahlbare Mobilität für alle.
Aktuelles
Aufbauend auf dem beschlossenen Zielsystem wurde eine Handlungsempfehlung erarbeitet.
Diese gliedert sich in die folgenden fünf Handlungsfelder:
- Integrierte Netzgestaltung
- Kfz- und Wirtschaftsverkehr
- Aktive Mobilität
- ÖPNV
- Prozessmanagement und Organisation
In insgesamt 35 Maßnahmensteckbriefen werden die erforderlichen Handlungsansätze dargelegt. Der gesamte Erstellungsprozess sowie die Inhalte der Maßnahmensteckbriefe können dem Abschlussbericht entnommen werden. Im September 2024 hat der Rat der Stadt Duisburg beschlossen, dass aufbauend auf dem Abschlussbericht eine konkrete Handlungsstrategie zu entwickeln ist (DS 24-0727).
Zielsystem
Als wesentlicher Meilenstein des Mobilitätskonzeptes wurde im Juni 2023 das Zielsystem für die zukünftige Mobilitätsplanung durch den Rat der Stadt Duisburg beschlossen (DS 23-0162). Das Zielsystem wurde auf Grundlage der Analyse der Gutachter, der Erkenntnisse aus der Bürgerbefragung, des Bürgerdialoges sowie des Planungsforums erarbeitet und bildet einen übergeordneten Rahmen für das zukünftige Handeln von Politik und Verwaltung. Es baut auf dem Leitbild „DUISBURG IST ECHT LEBENSWERT“ auf und steht für das Bestreben, eine nachhaltige, bedarfsgerechte und bezahlbare Mobilität für alle in Duisburg zu gewährleisten. Auf Basis des übergeordneten Leitbildes wurden sechs Oberziele abgeleitet, denen jeweils drei bis fünf der insgesamt 22 Teilziele zugeordnet sind
Um die Duisburger Bevölkerung auch persönlich in die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts einzubinden, fand am Abend des 1. Dezember 2022 ein Bürgerdialog im CityPalais Duisburg statt. Insgesamt wurden 100 Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, mitzudiskutieren und Vorschläge für Maßnahmen sowie Ideen zur Lösung von Konfliktsituationen anzubringen.
Darüber hinaus stellten sich die Teilnehmenden der Herausforderung, begrenzte Straßenräume spielerisch neu aufzuteilen und erhielten die Möglichkeit, konkrete Problemstellen sowie gut funktionierende Bereiche auf Kartenausschnitten zu markieren.
Die Onlinebefragung im Überblick
Das Mobilitätskonzept entsteht nicht im stillen Kämmerlein. Wir beteiligen Fachakteure, politische Gremien – und Sie! Wir wollen lernen: Wie schätzen Sie die derzeitigen Mobilitätsangebote in Duisburg ein? Was sind Ihre Erwartungen an die Mobilität der Zukunft?
Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden zwischen dem 31. Januar bis Ende Februar 2022 erste Ideen und Hinweise gesammelt. Insgesamt wurden über 2.600 vollständige Fragebögen ausgefüllt. Für die rege Teilnahme möchte die Stadt Duisburg sich herzlichst bedanken!
Die Fragebögen sind ausgewertet. Die zentralen Ergebnisse der nicht repräsentativen Umfrage werden im Folgenden gegliedert nach Verkehrsmitteln vorgestellt.
Kfz-Verkehr
Ein Großteil der Befragten nutzt mindestens wöchentlich das Auto – circa die Hälfte sogar täglich oder fast täglich. Dennoch wird gleichzeitig der Wunsch offensichtlich, das Kfz-Verkehrsaufkommen und die damit einhergehenden Belastungen zu reduzieren. Sowohl an Hauptverkehrsstraßen als auch in Wohngebieten zählen Lärm, Lkw-Verkehr, ein hohes Verkehrsaufkommen sowie zu hohe Geschwindigkeiten zu den am häufigsten genannten Belastungen. Darüber hinaus ging aus den Antworten hervor, dass E-Mobilität (noch) von geringer Bedeutung für die Befragten ist. Dennoch schätzen rund zwei Drittel der Teilnehmenden die Verfügbarkeit von öffentlichen Lademöglichkeiten als „viel zu gering“ ein.
Umweltverbund (Bus, Bahn, Fahrrad, Fußverkehr)
Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt Bus und Bahn seltener als einmal im Monat oder nie. Die am häufigsten genannten Gründe hierfür sind der Preis, zu lange Fahrzeiten und mangelnde Flächendeckung. Sowohl das ÖPNV-Angebot im Allgemeinen als auch dessen Barrierefreiheit und Sauberkeit werden mehrheitlich als unzureichend bewertet. Knapp 90 % wünschen sich außerdem eine höhere Taktung.
Etwa 40 % der Befragten nutzen das Rad seltener als einmal im Monat oder nie. Als wesentliche Gründe hierfür werden vorwiegend schlechte Fahrradwege, fehlendes Sicherheitsgefühl, das Wetter und schlechte Abstellmöglichkeiten am Zielort genannt. Häufig auftretende Konfliktpunkte umfassen außerdem Unebenheiten/Schäden, zu schmale/fehlende/plötzlich endende Radwege sowie gefährliche Verkehrsführungen. Infolgedessen bemängelt eine deutliche Mehrheit der Befragten sowohl den Zustand der Radwege als auch das subjektive Sicherheitsgefühl beim Radfahren.
Den Zustand der Fußwege bewertet ein Großteil der Befragten mit „akzeptabel“ oder „gut“ – jedoch wird die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum mehrheitlich als „akzeptabel“ oder „schlecht“ wahrgenommen. Als häufigste Einschränkungen, denen sie im Fußverkehr begegnen, nennen die Befragten Verunreinigungen, Unebenheiten und geparkte Autos bzw. Motorräder. Dennoch fühlt sich die Mehrheit der Befragten bei der Fortbewegung zu Fuß sicher.
Trotz vieler Kritikpunkte signalisierten die Befragten mehrheitlich, dass sie die Verkehrsmittel des Umweltverbunds unter verbesserten Rahmenbedingungen häufiger nutzen würden. Laut Teilnehmenden soll das künftige Mobilitätsangebot vor allem flexibel, sicher und leicht zugänglich sein. Insbesondere das Angebot im ÖPNV und im Radverkehr soll deutlich ausgebaut und verbessert werden.
Weitere Mobilitätsangebote
Ein sehr kleiner Teil der Befragten gibt an das Fahrradverleihsystem „metropolradruhr“ oder das Angebot an E-Scootern zu nutzen, sodass die überwiegende Mehrheit das Angebot nicht bewertet hat. Knapp ein Viertel wünschte sich dennoch einen künftigen Ausbau der Sharing-Angebote.
Viele der genannten Wünsche können über Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur und -angebote aufgenommen werden. Ein anderer weit verbreiteter Wunsch sollte jedoch auf anderen Wegen umgesetzt werden: mehr gegenseitige Rücksichtnahme. Dieses Bedürfnis spiegelt sich auch in vielen eingegangenen Kommentaren und Hinweisen wider. Oft wurde darauf hingewiesen, dass ein Mobilitätskonzept alle Duisburger:innen angeht. Darum ist es nötig, die vielfältigen Ansichten und Bedarfe aller Menschen einzubeziehen, so gut es geht.
Was ist das Mobilitätskonzept Duisburg?
Grundlage des Mobilitätskonzepts ist der Beschluss des Rats der Stadt Duisburg vom März 2020, ein gesamtstädtisches Mobilitätskonzept zu entwickeln. Dieses soll ein verkehrliches Leitbild mit umfassenden Zielen und praxisnahen Maßnahmen beinhalten. Das Konzept baut auf der Stadtentwicklungsstrategie Duisburg2027 (Öffnet in einem neuen Tab) auf und entwickelt die bereits bestehenden Planwerke und Maßnahmen zu einer einheitlichen Leitlinie weiter.
Warum wird das Mobilitätskonzept erarbeitet?
Eine nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilität ist zentral für die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung einer Stadt. Dafür muss ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot unter Berücksichtigung der sich verändernden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden.
Es gibt aktuell bereits viele Handlungsansätze in Duisburg, die das Thema Mobilität aufgreifen. Um dem komplexen Themenbereich gerecht zu werden, ist jedoch ein Gesamtkonzept erforderlich, welches die verschiedenen Belange schlüssig zusammenführt und sich an den verändernden Bedürfnissen und Anforderungen an die Mobilität ausrichtet.
Welche Ziele hat das Mobilitätskonzept?
Das Mobilitätskonzept folgt dem Leitgedanken „Planen für Menschen“ und stellt damit die Duisburgerinnen und Duisburger ins Zentrum. Ziel des Konzepts ist es, eine Balance zwischen städtischer Lebensqualität und individueller Mobilität zu schaffen. Dabei wird auch die stadtverträglichere Abwicklung der Wirtschaftsverkehre angestrebt.
Wie entsteht das Mobilitätskonzept?
Das Mobilitätskonzept wird in drei Phasen erarbeitet und hat folgende Schwerpunkte:
Phase 1 „Analyse und Bestandsbewertung“:
- Auswertung von Rahmenbedingungen und Daten
- Analyse der verschiedenen Verkehrsträger (Rad- und Fußverkehr, ÖPNV, Pkw- und Lkw-Verkehr)
Phase 2 „Leitbild und Ziele“:
- Definition von Potentialen der zukünftigen Mobilitätsentwicklung
- Entwicklung eines Leitbilds und Zielen
Phase 3 „Handlungsfelder und Maßnahmen“:
- Ableitung von Handlungsfeldern für die verschiedenen Verkehrsträger
- Entwicklung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen
Die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die sich über rund zwei Jahre erstrecken wird.
Die Stadt Duisburg hat die PTV Group, IGS und ifok beauftragt, das Mobilitätskonzept unter Einbindung der relevanten Akteure zu erstellen.