geskes.hack Landschaftsarchitekten, Berlin mit planquadrat, Darmstadt und sinning Architekten, Darmstadt
Die rückwärtigen Stadträume werden arrondiert. Entlang der Siedlungsränder vermitteln die Hochfelder Terrassen als Bindeglied zwischen der Stadt und dem Grünzug. Sie reagieren mit ihren Angeboten auf die spezifischen Bedürfnisse der Wohngebiete. Zahlreiche Spiel- und Sportplätze tragen den Bedürfnissen der vielen Kinder und Jugendlichen Rechnung. Neben den Parkbändern entstehen großzügige Wiesenflächen. Der vormals unübersichtliche Park öffnet sich und ermöglicht eine soziale Kontrolle. Eine durchgängige Parkpromenade verbindet die einzelnen Parkabschnitte zu einem zusammenhängenden Grünzug. An den Zuwegungen verknüpfen Entrees den Park mit den angrenzenden Quartieren. Die Hochfelder Terrassen sind ein Treffpunkt der Generationen und Kulturen. Sie stärken dadurch die besondere
Identität Hochfelds.
Erläuterungstext zum Entwurf:
Die Hochfelder Terrassen - Treffpunkt der Kulturen
In den 70er Jahren entstand im multikulturellen Stadtteil Hochfeld der Grüne Ring als Erholungsraum und Schutzwall zur benachbarten Schwerindustrie. Durch den Rückbau von Gebäuden löste sich jedoch entlang des Parkrands die Stadtkante auf.
Im Rahmen der Neugestaltung des Grünen Rings werden nun diese rückwärtigen Stadträume behutsam städtebaulich arrondiert und durch ein intensiv gestaltetes Parkband ergänzt. Entlang der Siedlungsränder vermitteln nun die Hochfelder Terrassen mit zahlreichen Nutzungsangeboten als Bindeglieder räumlich und funktional zwischen der Stadt und dem Grünzug. Sie reagieren mit ihren Angeboten auf die spezifischen Bedürfnisse der benachbarten Wohngebiete. So tragen insbesondere die zahlreichen Spiel- und Sportplätze den Bedürfnissen der vielen Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Rechnung.
Neben den Parkbändern entstehen großzügige Wiesenflächen. Der vormals unübersichtliche Park öffnet sich und ermöglicht dadurch eine soziale Kontrolle. Die zahlreichen Mastleuchten sorgen in den Abendstunden für Sicherheit.
Eine durchgängige Parkpromenade verbindet die einzelnen Packabschnitte zu einem zusammenhängenden Grünzug. An den Zuwegungen verknüpfen Entrees den Park mit den angrenzenden Quartieren.
Die Hochfelder Terrassen sind ein Treffpunkt der Generationen und Kulturen. Sie stärken dadurch die besondere Identität Hochfelds.
Grüner Ring Mitte
Die Hochfelder Terrassen spannen sich hier vom Blauen Haus im Norden bis zur Rheinhauser Straße im Süden auf.
Im Bereich des Jugendzentrums und des Kletterbunker ordnen sich Trendsportarten wie Parcour, Calisthenics und ein Multicourt an. Eine große Bürgerwiese fungiert als robuste, multifunktionale Spiel- und Festwiese.
Am Parkentree Blücherstraße befinden sich Anwohnergärten und ein öffentlicher Kräutergarten. Eine hochwertige Wohnanlage arrondiert im Süden den östlichen Parkrand. Sie wird von der Hochfeldstraße erschlossen.
Ein attraktiver Kinderspielplatz bildet einen Treffpunkt für die jungen Familien. Dazwischen ruhen die Parkbesucher auf gepflegten Rasenteppichen.
Auf den benachbarten Spiel- und Liegewiesen laden Grillplätze zum Picknick ein.
Der landschaftlich modellierte Lärmschutzwall wird durch einen Panoramaweg erschlossen. Drei kleine Belvederes markieren exponierte Aufenthaltsbereiche.
Über sichere Fußgänger- und Fahrradüberwege gelangt man über die Rheinhauser Straße zum südlichen Parkring.
Grüner Ring Süd
Ein schattiger Paradiesgarten formuliert das Gelenk zwischen dem mittleren und dem südlichen Parkring. Ein etwas abgesenkter Baumhain beschirmt hier ein kleines Wasserspiel mit Trinkbrunnen. Zahlreiche Sitzbänke bieten sich den Anwohnern als Treffpunkte an.
Das südliche Ende der Hochfeldstraße wird für den motorisierten Verkehr gesperrt und verwandelt sich in eine multifunktionale Spielstraße. Der lineare Platzraum verknüpft Hochfeld mit der Achse RheinOrt.
In der Parkterrasse entsteht sowohl für die Schulkinder, als auch für die vielen Kinder und Jugendlichen der angrenzenden Wohngebiete, eine große Spiellandschaft. Ihre vielfältigen Spiel- und Sportangebote richten sich an alle Altersstufen. Blütenhaine bieten hier geschützte Aufenthaltsbereiche.
Durch die Verlagerung des Supermarktes und der GfB-Werkstatt, sowie dem Rückbau der raumgreifenden Erdmodellierung entstehen auch hier offene Spiel- und Liegewiesen. Holzdecks bieten sich als robuste Spiel- und Aufenthaltsorte an.
Die verbleibenden Gebäude integrieren sich in den Park. Die öffentliche Durchwegung verwebt das kleine Quartier mit dem Grünzug.
Bonifatiusplatz
Der Bonifatiusplatz bildet das Gelenk zwischen Hochfeld und RheinOrt.
Ein locker gestellter Baumhain arrondiert diesen heterogenen Stadtraum. Die hoch aufgeasteten Baumkronen bestimmen die steinerne Platzfläche, ohne dabei die Blickbeziehungen zur Bonifatiuskirche zu stören.
Ein einheitlicher Belag aus Natursteinplatten schafft ein hochwertiges Ambiente und betont den Platzraum.
Ein begehbares Wasserspiel markierte den Eingang zum Grünen Ring. Das Plätschern der Fontänen erzeugt eine heitere Atmosphäre und drängt den Verkehrslärm etwas in den Hintergrund.
Sitzbänke und frei angeordnete, skulpturale Sitzobjekte laden die Besucher zum Verweilen ein.
Kultushafen
Der RheinPark erfährt durch die Umgestaltung des Kultushafens eine attraktive Erweiterung nach Süden. Ein umlaufender Uferweg erschließt das tief eingeschnitten Hafenbecken barrierefrei. An einem Platz direkt an der Hafenkante und auf einer schwimmenden Bühne ist das Element Wasser unmittelbar erlebbar.
Eine Sitzstufenanlage verbindet als Hafentheater die Bühne am Wasser mit einer exponierten und hochwassersicheren Gastronomieterrasse.
Die Entlastung der nördlichen Spundwand erfolgt durch eine Steinschüttung. Die Ein- und Ausfahrten von Schiffen zur Andienung der bestehenden Betriebe des Südhafens werden durch die Umgestaltung nicht gestört.
Der Südhafen bildet den Auftakt für die langfristig zu entwickelnden Freiräume am südlich anschließenden Rheinufer.
Wasserturm: Konzept „Grüner Turm“
Der ehemals industriell genutzte, heute denkmalgeschützte Wasserturm stellt das Wahrzeichen des neuen RheinParks dar. Er ist zentral gelegen und weithin sichtbar. Um den Besuchern von hier Ausblicke auf die „Stadt der Vielfalt an Wasser“ ihren unterschiedlichen Nutzungen und Strukturen zu ermöglichen, soll dieser zu einer Aussichtsplattform ausgebaut werden.
Das Konzept sieht vor, den stählernen Wasserturm durch einen „grünen Turm“ zu ergänzen, der zukünftig als vertikale Erschließung der Aussichtsplattform auf dem Wasserturm fungiert.
Durch die gegensätzliche Gestaltung der beiden Türme hinsichtlich Materialität und Proportion bilden diese keine gestalterische Konkurrenz untereinander, sodass das Industriedenkmal „Wasserturm“ seine prägnante Bedeutung im Stadtraum bewahrt. Die neue Aussichtsplattform auf dem Wasserbehälter des Wasserturms wird gestalterisch durch eine Fuge getrennt, sodass alt und neu ablesbar bleiben.
Der „grüne Turm“ besteht aus einer einfachen, gegenläufigen Stahltreppe, die durch einen grünen Ring ummantelt ist. In unterschiedlichen Abständen wird eine Erweiterung des Podestes im Zwischenraum von Treppe und grünem Ring ausgebildet, die eine Pause beim Aufstieg mit Ausblick und Sitzgelegenheit ermöglicht.
Der 2. Fluchtweg wird über die Treppe des Wasserturms gewährleistet. Eine barrierefreie Erschließung über einen Aufzug ist aufgrund der Vandalismusgefahr nicht vorgesehen.
Auf der Plattform selbst ermöglichen mehrere Ebenen auch größeren Besuchergruppen einen ungestörten Rundumblick. Die spektakuläre Sitzlandschaft wird zu einem Anziehungspunkt für die Stadt Duisburg.
Es wird vorgeschlagen, dass Regenwasser auf der Behälterebene aufzufangen und in diesen als Wasserreservoir für die zukünftige Verwässerung des grünen Turms abzuleiten. Der Wasserkreislauf wird für den Betrachter anschaulich dargestellt, beide Türme stehen in funktionalen Zusammenhang.
Die derzeitig vorhandene, aber nicht betriebsfähige Beleuchtung des Wasserturms wird reaktiviert, der grüne Turm wird mit unterschiedlichen Lichtszenarien von innen und außen beleuchtet.
Der „grüne Turm“ ist über die einfache Konstruktion wirtschaftlich herstellbar. Er besteht aus der Addition von gegenläufigen Industrietreppen. Die Tragkonstruktion wird aus vier Stützen und horizontalen Trägern hergestellt, die gleichzeitig die Sekundärkonstruktion für die Zwischenpodeste und den grünen Ring mit den Pflanzentrögen bilden.
Ideenteil - Anbindung an die Weinheimer Rheinpromenade
Mit der städtebaulichen Entwicklung ehemaliger Industrieflächen am Südhafen wird Wanheimerort zu einem attraktiven Stadtteil am Fluss. Die Lücke des Uferwegs zwischen dem RheinPark und der Wanheimer Promenade wird durch eine Abfolge von unterschiedlichen Parksegmenten mit besonderen Atmosphären geschlossen.
Grüne Korridore verweben das Rheinufer mit den benachbarten Grünzügen, wie den Stadtwald, den Waldfriedhof und den Sportpark. Ihre Endpunkte markieren besondere Aussichtspunkte am Rhein. Die Stadt wird dadurch unmittelbar an den Rhein herangeführt.
Die vorhandenen Betriebsflächen sowie die Weiternutzung des Südhafens als Industriehafen bleiben erhalten.
Promenade am Südhafen
An der Mündung des Südhafens entsteht eine großzügige, baumbestandene Promenade mit Verweilangeboten. Am Schnittpunkt zum Kultushafen weitet sich die Promenade zu einem Aussichtspunkt.
Hafenwelt-Gärten
Oberhalb der Duisburger Hafenwelt, am Ende des Südhafens, wird das gärtnerisch gestaltete Areal zwischen der Bahntrasse und dem Betriebsgelände zu grünen Terrassen gestaltet, von denen aus das Treiben im Hafengelände beobachtet werden kann.
Ufersteg Rheinaue
Die naturhafte Rheinaue vor dem Chemie-Terminal wird mit einer Stegkonstruktion erschlossen, mit deren Hilfe die Höhenunterschiede überwunden werden. Die Inszenierung des Naturraums Rheinufer steht dabei im Vordergrund und findet ihren Höhepunkt in Aussichtspunkten am Rheinufer.
Ausstellungskonzept „Zukunftsgarten Duisburg“
Der RheinPark wird während der dezentralen Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 zu einem von insgesamt vier eintrittspflichtigen Bereichen qualifiziert.
Im „Zukunftsgarten Duisburg“ werden den Besuchern unter den Stichworten „Wie wollen wir morgen leben?“ und „Stadt der Vielfalt am Wasser, Ort des Wandels“ vielfältige Ausstellungen präsentiert.
So sollen zum Beispiel auf Experimentierfeldern Beispiele für klimaresiliente Bepflanzung, Verwendung klimaangepasster Bauweisen und innovative Freiraumplanung angezeigt werden. Der RheinPark selbst wird hierzu als gebautes Beispiel für einen gelungenen nachhaltigen Stadtumbau.
Der eingezäunten Ausstellungsbereich wird über drei Eingänge erschlossen: der Eingang West an der Moerser Straße (Brücke nach Rheinhausen), der Eingang Ost am Bahnhof Hochfeld-Süd sowie der Haupteingang am Bonifatiusplatz. Hinzu kommt ein kleiner Eingang am Bootsanleger im RheinPark.
Die Themenkomplexe werden den Besuchern in Ausstellungsclustern präsentiert. Neben den drei Eingangsbereichen bilden auch die Bereiche um die Blumenhalle, den Wasserturm, die große Open-Air-Bühne sowie den Kultushafen Besucherschwerpunkte.
Insbesondere das Science-Center, die Aussichtsplattform auf dem Wasserturm, die Rheinpromenade und die Bühneninsel im Kultushafen bilden dauerhafte, architektonische Highlights.
Ein abwechslungsreicher, barrierefreier Rundweg verbindet alle Attraktionen in einer spannenden Choreografie miteinander.
Während der IGA feiern natürlich auch die Hochfelder, außerhalb des Bezahlbereichs, kräftig mit. Das ganze Jahr finden an verschiedenen Orten in Hochfeld Veranstaltungen statt. Die Besucher sind herzlich eingeladen, ihren Kiez von der besten Seite kennen zu lernen. Ausgehend vom Bonifatiusplatz verbindet eine „Hochfelder Runde“ diese besonderen Orte.
Temporäre Mobilitätsmaßnahmen
Während der Gartenschau wird für die Besucher das Überqueren der verkehrsreichen Wanheimer Straße und der Wörthstraße an drei Stellen durch die Anordnung eines temporären Leitsystems vereinfacht.
Die Fahrradwege werden hier partiell auf die Fahrbahn verlegt. Der trennende Straßenquerschnitt verjüngt sich dadurch um insgesamt zwei Spuren.
Das modulare Rohrsystem kann nach der Gartenschau andernorts wieder flexibel eingesetzt werden. Die signalfarbenen Rohre evozieren durch ihren Materialduktus einen Bezug zur Schwerindustrie des Ruhrgebiets. Im öffentlichen Raum fungieren sie als artifizielle Stadtmöbel.