Mercatorviertel
Innerhalb der historischen Stadtmauern, auf den Fundamenten der mittelalterlichen Stadt, entsteht in der Nähe des Rathauses und der Salvatorkirche ein neues Stadtviertel.
Der Masterplan Innenstadt sieht hier eine wohnbauliche Nutzung vor. Im IHI (Integriertes Handlungskonzept Innenstadt) wurde im Sinne eines "städtebaulichen Entwicklungskonzeptes" die weitere Cityentwicklung und die Umsetzung des "Masterplans zur Entwicklung der Duisburger Innenstadt" beschlossen.
Die wesentlichen Schritte zur Entwicklung der Fläche sind abgeschlossen: Die Schulen, Kaufmännisches Berufskolleg und ehemalige Hauptschule sind abgerissen, der Bebauungsplan ist seit dem 29. Juni 2020 rechtskräftig, die vorlaufenden archäologischen Untersuchungen der Fläche konnten außerdem abgeschlossen werden. Gefunden wurden hier Fundamente und Keller unterschiedlicher Epochen, wie bspw. mittelalterliche Häuser unter anderem der Keller des Mercatorhauses.
Die geplanten Rekonstruktionen von Mercatorhaus und Ott-Vogel Haus sollen als Impulsgeber und identitätsstiftender Ort auch über das Viertel hinaus dienen.
Ziel der städtebaulichen Planung ist die Entwicklung eines Wohnquartiers auf historischen Spuren.
Die überwiegend wohnbauliche Nutzung soll durch Gastronomieangebote und durch Themen wie Wohnen und Arbeiten, Dienstleistungsnutzungen sowie untergeordnet Einkaufsmöglichkeiten erweitert werden. Der westliche Bereich des Quartiers ist geprägt von der Zielsetzung der Rekonstruktion des Mercatorensembles (Mercatorhaus und Ott-Vogel-Haus). Das neue urbane Quartier soll im Innenbereich "autofrei" gestaltet werden. Es ist Ziel, den ruhenden Verkehr in Tiefgaragen unter zu bringen. Die öffentlichen Wege im Inneren des Quartiers sind dem Rad- und Fußverkehr vorbehalten. Die Erreichbarkeit für Lieferverkehr sowie für Rettungsfahrzeuge ist selbstverständlich gewährleistet.
Das Mercatorviertel soll durch besondere städtebauliche und architektonische Qualitäten einen wichtigen Beitrag zur innerstädtischen Entwicklung Duisburgs liefern. Die Aufnahme historischer Bezüge, Anlehnung an Straßenführung und die Proportionen der Baukörper sind in das städtebauliche Konzept integriert. Die unterschiedlichen Höfe schaffen zudem private Rückzugsräume für die zukünftigen Bewohner und die öffentlichen Höfe, wie bspw. rund um das Mercatorhaus dienen als Begegnungsraum im Viertel. Die Besonderheiten im Städtebau ergeben sich auch aufgrund der historischen Spuren, die als Befundlage aus den archäologischen Untersuchungen resultieren. Die beabsichtigten städtebaulichen Qualitäten sind in dem städtebaulichen Entwurf dargestellt und wurden ergänzende beispielhafte Visualisierungen veranschaulicht.