Hintergrundinformationen zum Projekt
Von den ersten Überlegungen über die Bauphase bis zur Fertigstellung - hier finden sie alle Hintergrundinformationen zu jeder Phase der Entstehung des Bildungszentrums Campus Marxloh.
Erste Überlegungen und Machbarkeitsstudie
Die ersten Überlegungen zum Campus Marxloh wurden bereits 2015 unter dem Begriff der „Stadtteilschule“ angestellt. Im integrierten Stadtteilentwicklungskonzept für Marxloh unter dem Titel „Starke Quartiere – Starke Menschen“ wurde der Neubau eines Gebäudes als außer-/schulischer Lern-, Bildungs- und Qualifizierungsstandort auf einem Teilbereich des Geländes der Herbert-Grillo-Gesamtschule (HGG) beschlossen. Hiermit sollte der Bildungsstandort Marxloh gestärkt werden. Der Campus soll für vielfältige Bildungs-, Qualifizierungs- und Integrationsangebote städtischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zur Verfügung stehen. Durch den Standort an der HGG sollen Synergieeffekte zwischen der Schule und den Angeboten im Campus erzeugt werden, z.B. durch den besseren Zugang über die Schüler*innenschaft zu weiteren Bewohner*innen im Stadtteil Marxloh. Das Gebäude des Campus Marxloh stellt zudem vom Stadtteil dringend benötigte Räume für Beratungs- und Bildungsangebote zur Verfügung, da diese nicht im ausreichenden Maße vorhanden sind.
Die Beteiligung der Stadtteilakteure an der Ideenfindung und Zielformulierung wurde 2015 durch das Büro plan-lokal (Öffnet in einem neuen Tab) aus Dortmund durchgeführt. 2016 wurde das Büro steg NRW GmbH (Öffnet in einem neuen Tab) aus Dortmund mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. In dem Prozess wurde gemeinsam mit über 30 städtischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in unterschiedlichen Beteiligungsformaten ein Träger*innen- und Nutzer*innenmodell entwickelt sowie ein dazu passendes räumlich-funktionales Konzept erarbeitet. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Schamp & Schmalöer (Öffnet in einem neuen Tab) wurde die inhaltliche, bauliche und wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts belegt.
Die Machbarkeitsstudie ist 2017 abschließend durch den Rat zur Kenntnis genommen und die Auslobung eines hochbaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs beschlossen worden. Die Machbarkeitsstudie finden Sie bei den Downloads.
Wettbewerb

Im Frühjahr 2018 fand ein hochbaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb zur Gestaltung des Campus Marxloh statt. Die Planung sah ein eigenständiges Gebäude in räumlicher Nähe zur Herbert-Grillo-Gesamtschule mit ca. 50 Räumen auf vier Etagen sowie einem Dachgarten für wechselnde Nutzer*innengruppen vor.
Für die Vergabe der Planungsleistungen führte das Immobilien-Management Duisburg (IMD) (mittlerweile überführt in die WBD Duisburg (Öffnet in einem neuen Tab)) ein Vergabeverfahren (VgV) mit vorgelagertem, nicht offenem Planungswettbewerb durch. Teilnehmende an dem Wettbewerb waren sieben Teams aus den Fachrichtungen Architektur, Landschaftsarchitektur, Tragwerksplanung und technische Gebäudeausrüstung.
Der erste Preis wurde in der Sitzung des Preisgerichts am 09.05.2018 an das Planungsteam unter der Führung des Architekturbüros as-if Architekten Grundei Kaindl GbR (Öffnet in einem neuen Tab), Berlin, gemeinsam mit capattistaubach Urbane Landschaften Landschaftsarchitekten (Öffnet in einem neuen Tab), Berlin vergeben. Die beiden Preisträger*innen übernahmen zusammen mit ihren Projektpartnern HTW – Hetzel, Tor-Westen + Partner Ingenieurgesellschaft (Öffnet in einem neuen Tab) aus Düsseldorf und HHT Bauingenieure (Öffnet in einem neuen Tab) aus Berlin, die weiteren Planungen.
Der siegreiche Entwurf überzeugte die Preisrichter*innen durch seinen offenen, dem Quartier zugewandten Charakter. Das Foyer und der Cafébereich sind über einen Vorplatz mit der großen Platane am Platz „An der Paulskirche“ erreichbar. Die niedrigschwellige Eingangssituation setzt sich auch in den rund um ein Atrium und Lichthof organisierten Obergeschossen fort. Das Projekt erfüllt insgesamt den Anspruch eines „lebendigen offenen Hauses“, den die Beteiligten des Campus Marxloh und der Herbert-Grillo-Gesamtschule im Vorfeld als Leitlinie vorgaben. Den Siegerentwurf finden Sie bei den Downloads.
Förderung und Baubeschluss
Die Grundlage für die Machbarkeitsstudie und den Wettbewerb ist das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) für den Stadtteil Marxloh aus dem Jahr 2015. Ein zentrales Ziel des ISEK ist die Stärkung und Weiterentwicklung des Bildungsstandortes Marxloh. Der Campus Marxloh soll als außer-/schulischer Lern-, Bildungs- und Qualifizierungsstandort ein Schlüsselprojekt für dessen Zielerreichung sein.
Im Februar 2019 wurde dem Baubeschluss auf Grundlage der Ergebnisse des Wettbewerbs und der darauf aufbauenden Entwurfsplanung vom Rat der Stadt Duisburg zugestimmt. Gleichzeitig wurde die Finanzierung für den Betrieb des Bildungs- und Qualifizierungszentrums, inklusive Personal-, Miet-, Betriebs- und Sachkosten für die Dauer der Förderbindung durch die Stadt beschlossen. Ende 2019 erhielt die Stadt Duisburg die Förderzusage für entsprechende Städtebaufördermittel der EU (EFRE-Förderung).
Bauphase
Nach Erteilung der Baugenehmigung im August 2020 konnte mit der Grundsteinlegung begonnen werden. Die vorbereitenden Planungen und die Vergabe der Bauleistungen wurden durch das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) (mittlerweile überführt in die WBD Duisburg (Öffnet in einem neuen Tab)) durchgeführt. Auf Grund der Covid-19 Pandemie sowie des russischen Überfalls auf die Ukraine, kam es zu zeitlichen Verzögerungen im Bauablauf.
Die Rohbauarbeiten und die Fassade konnten in 2023 fertiggestellt werden. Anschließend wurden u.a. die Installation der Elektrik, der Trockenbau sowie die Arbeiten an der Gebäudetechnik vorgenommen. Anfang 2024 wurde mit den Estricharbeiten und dem Feinausbau begonnen. Derzeit (Herbst 2024) laufen zudem u.a. die letzten Vorbereitungen für die Erstausstattung, die Beschilderung im Gebäude sowie die Beschaffung der IT-Technik.
Die Arbeiten sollen Ende 2024 fertiggestellt und das Gebäude zum 01.01.2025 in Betrieb genommen werden. Anfang 2025 wird der Betrieb des Bildungszentrums entsprechend des erarbeiteten Nutzungskonzeptes aufgenommen und das Programm für den Stadtteil im Laufe des Jahres schrittweise erweitert.
Beteiligungsprozess und Nutzungskonzept
Dem Projekt Campus Marxloh liegt ein intensiver Beteiligungsprozess zu Grunde. Von Beginn an wurden die Bewohner*innen und Bildungsakteure des Stadtteils in den Prozess einbezogen. Zu den Organisationen zählen neben der Herbert-Grillo-Gesamtschule auch weitere städtische Einrichtungen sowie zahlreiche private Akteur*innen aus der Stadt Duisburg und dem Stadtteil Marxloh. Die Organisationen, die ihre Mitwirkung im Campus Marxloh angekündigt haben, finden Sie hier:
Die kontinuierliche Beteiligung, Einbindung und Information der Akteure wird auch bis zur Inbetriebnahme des Gebäudes fortgesetzt.
Unter der Federführung des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement und des Planungsbüros steg NRW GmbH (Öffnet in einem neuen Tab) wurden zahlreiche Workshops zu verschiedenen Themen durchgeführt. Dabei standen die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung des Campus Marxloh im Fokus. Der regelmäßige Austausch mit den zukünftigen Nutzer*innen stellte sicher, dass diese stets über den aktuellen Sachstand informiert und ihre Bedarfe und Expert*innenwissen in den Prozess eingeflossen sind. Die gemeinsamen Treffen dienten zudem der Vernetzung und dem Austausch untereinander.
Während der gesamten Projektlaufzeit zeigte sich immer wieder das intensive Engagement der Akteur*innen und das hohe Interesse an dem Projekt. Nach Fertigstellung des Gebäudes werden Stand heute (Herbst 2024) ca. 30 Organisationen den Campus mit ihren Angeboten beleben.
Angebotsabfragen
Während des Beteiligungsprozesses sind mehrere Angebotsabfragen bei den am Campus Marxloh interessierten Akteuren durchgeführt worden. Die Ergebnisse lieferten einen guten Überblick über die für den Campus Marxloh geplanten Angebote und Nutzungen. So konnte kontinuierlich das Nutzungskonzept fortgeschrieben und u.a. sichergestellt werden, dass sich die Angebote weiterhin an den Bedarfen des Stadtteils orientieren und diese mit dem entwickelten Profil übereinstimmen. Zudem waren sie eine wichtige Grundlage für die Konkretisierung der Ausstattung für das Gebäude.
Die nächste und zunächst letzte Abfrage fand im Herbst 2024 statt. Die Ergebnisse fließen dann in einen ersten Belegungsplan für das Jahr 2025 ein. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:
Namenswettbewerb
Um die Identifikation der Bewohner*innen aus dem Stadtteil mit dem Gebäude zu erhöhen, wurde 2019/2020 ein Namenswettbewerb durchgeführt. Aus den eingereichten Vorschlägen wurden durch eine Jury insgesamt drei Vorschläge ausgewählt, die der Bezirksvertretung Hamborn zur Abstimmung vorgelegt wurde. Aus den Vorschlägen entschied sich die Jury für den bis dahin verwendeten Arbeitstitel "Campus Marxloh".
Bauzaunplakate
Um den Schüler*innen sowie den Bewohner*innen aus dem Stadtteil einen ersten Einblick in das zukünftige Gebäude des Campus Marxloh zu ermöglichen, wurden entlang des Bauzauns durch einzelne zukünftige Nutzer*innen mehrere Plakate mit Visualisierungen der Räume aufgehängt. Die Plakate wurden zuletzt im Juni 2024 aktualisiert.