„Männergesundheit“ ist Schwerpunktthema der Kommunalen Gesundheitskonferenz

„Männergesundheit“ ist ein sensibles und mitunter schwieriges Thema – das haben auch die Mitglieder der Gesundheitskonferenz festgestellt. Deshalb möchten sie Männer dabei unterstützen, ein nachhaltig gesünderes Leben zu führen. Die Mitglieder der Gesundheitskonferenz haben sich deshalb mit verschiedenen Aspekten von Frauen- und Männergesundheit auseinandergesetzt. „Sie bilden die Basis einer gezielten Gesundheitsförderung und Prävention“, so der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Dieter Weber.

Mittwoch, 28. März 2018 | Stadt Duisburg - Zum ersten Mal traf sich am 21. März eine Initiativgruppe der Gesundheitskonferenz. Vertreter der Ärzteschaft, der Heilkunde, Pflege, aus dem Bereich der Politik, der Selbsthilfe, der AIDS-Hilfe, der Volkshochschule und Lehre und diskutierten engagiert. „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ – werden so noch heute Jungen zu Männern erzogen? Die größte Hürde auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise ist der Eingriff in liebgewonnene Lebensgewohnheiten. Bequemes möchte Mann nicht ändern. Allzu oft werden Gründe und auch Ausreden erfunden, beispielsweise sportliche Aktivitäten oder auch den regelmäßigen Arztbesuch zu unterlassen. Auch eine gesündere Ernährung oder Maßnahmen zur Stressreduktion scheinen oftmals eher „Frauensache“ zu sein.

Duisburger Männer für ihre Gesundheit zu interessieren, ist Grundlage der Arbeit in der Initiativgruppe –aber auch Frauen sollen informiert werden. Sind es nicht selten sie, die ihre Männer zum Arzt schicken. Gibt es doch eine Menge sinnvoller Präventionsmöglichkeiten: So ist vielfach nicht bekannt, dass ab dem Alter von 20 Jahren krankenkassenfinanziert ein Hautscreening durchgeführt werden kann. Ab dem 35. Lebensjahr ist ein Gesundheits-Check-up möglich, ab dem Alter von 45 Jahren eine Krebsfrüherkennung. Ärzte untersuchen dann bei Männern die äußeren Genitalorgane, die Prostata und die Lymphknoten in der Region durch Abtasten.

Ab dem 50. Lebensjahr können kostenlos Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs durchgeführt werden. In der Altersgruppe zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr ist der bösartige Hodentumor die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Männer sollten sich daher bereits ab dem 18. Lebensjahr einmal im Monat selbst untersuchen. Verhärtungen, Knoten, Vergrößerungen oder Verkleinerungen und ausgeprägte Druckunempfindlichkeit der Hoden sind Gründe, den Arzt aufzusuchen. Viele Männer sind „Vorsorgemuffel“ und vermeiden es – noch mehr als Frauen – zum Arzt und zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.

Deshalb will auch der Verein Duisburg gegen Darmkrebs e.V. informieren und damit Vorurteile abbauen. Menschen, insbesondere Männer, sollen motiviert werden, eigenverantwortlich für ihre Gesundheit zu sorgen, indem sie zum Beispiel zur Vorsorgedarmspiegelung gehen. Diese ist ab dem 55. Lebensalter möglich. Obwohl gerade bei dieser Erkrankung Früherkennung Leben retten kann, scheuen gerade beim Thema Darmkrebs viele diese Untersuchung. Der Verein Duisburg gegen Darmkrebs e.V. möchte das zusammen mit den Mitgliedern der Gesundheitskonferenz und anderen interessierten Bürgern ändern.
Frauen können in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt mit einer knapp fünf Jahre höheren Lebenserwartung rechnen als Männer. Die Lebenserwartung von Frauen liegt aktuell bei 82,52 Jahren und bei Männern bei 77,88 Jahren.

Wer am Thema „Männergesundheit“ mitarbeiten möchte, kann sich gerne an die
Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz der Stadt Duisburg wenden:
Bettina Schumacher, Telefon (02 03) 2 83 39 38 und Melanie Strauss-Staigis unter 283- 5292 sind für Interessierte erreichbar.

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